Der Entwurf für den vom Kabinett Söder groß angekündigten „Aktionsplan Wolf“, der Mitte August zur Abstimmung an die Verbände ging und direkt an die Medien durchsickerte, enttäuscht: Er entspricht im Kapitel „Jagd“ bis auf wenige Wörter seinem Vorgänger, dem Managementplan Wolf Stufe II für durchziehende Einzelwölfe aus dem Jahr 2014.
Der „Aktionsplan Wolf“ offenbart keine Neuerungen im Management.
Foto: Julia Kauer
Kritische Fragen des Managements, wie der Umgang mit Wölfen angesichts von Rotwildgebieten und Wintergattern, wurden damals wie jetzt auch in gelben Textkästen als „kontroverse Themen“ dargelegt – und dazwischen offenbar nicht bearbeitet. Die Bemerkungen, dass belastbare Fakten oder wissenschaftliche Erkenntnisse fehlen, finden sich an den gleichen Stellen. Allerdings wurde offenbar auch nicht danach gesucht: Der Großteil der gerade mal 20 genannten Literaturquellen sind Rechtsgrundlagen, Leitfäden oder Managementpläne Bayerns, anderer Bundesländer und Staaten. Wissenschaftliche Fachliteratur oder Studien finden sich kaum.
Das oft wiederholte Versprechen der neuen Bayerischen Staatsregierung, die Entnahme des Wolfs zu ermöglichen, wird im Aktionsplan zwar aufgegriffen und sorgte unter Naturschützern in Bayern bereits für Aufruhr, allerdings findet sich keinerlei Regelung, wer sie wie ausführen soll. Gerüchten zufolge gibt es im zuständigen Landesamt für Umwelt eine „Eingreiftruppe“. Erwähnt wird diese jedoch nicht. vk