Der Wildabschuss im Bergwald wird weiter erhöht. Das hat Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) in einer Pressemitteilung zur Vorstellung des Forstlichen Gutachtens zur Situation der Waldverjüngung in Bayern am 12. Dezember in München angekündigt.
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Anlass dafür ist, dass der Verbiss bei der Tanne im Bergwald laut Gutachten von 13 auf 21 Prozent gestiegen ist. „Das ist zu viel“, so Kaniber, die Bejagung müsse verschärft werden. Betroffen ist davon vor allem der größte Bergwaldeigentümer in Oberbayern, das Unternehmen Bayerische Staatsforsten (BaySF), der allerdings bereits seit Jahren immer wieder Rekordstrecken an Hirsch, Reh und Gams vorlegt. Das Gutachten wird alle drei Jahre erstellt und bildet vielerorts die Grundlage der Abschussplanung.
Insgesamt weist es nur eine durchschnittlich minimale Verschlechterung der Situation der Waldverjüngung von rund einem Prozent im Vergleich zur letzten Erhebung 2015 auf. Der Bayerische Jagdverband (BJV) beurteilt dies positiv und weist darauf hin, dass die Hegegemeinschaften mit hohem Verbiss zum Beispiel in den waldarmen Agrarlandschaften Unterfrankens zu finden seien, wo sich der gesamte Bestand an Rehwild im Winter auf sehr kleine Waldinseln konzentriere. Die im Gutachten vorgeschlagene Abschusshöhe lautet für knapp zwei Drittel der Hegegemeinschaften: „beibehalten“. Doch im übrigen Drittel wird sie angehoben oder sogar deutlich erhöht. Nur für ganze drei Hegegemeinschaften schlägt der Forst eine Absenkung der Abschusszahlen vor.
Die CSU-Fraktion im Landtag schlug in ihrer Pressemitteilung zum Vegetationsgutachten versöhnliche Töne an. Ihr agrarpolitischer Sprecher Martin Schöffel, MdL, selbst Jäger, merkte an, dass der gestiegene Verbiss bei der Tanne analysiert werden müsse. Alexander Flierl, MdL, Berichterstatter der CSU-Fraktion zu jagdpolitischen Fragen und Mitglied im Präsidium des BJV, sagte: „Wir danken unseren Jägerinnen und Jägern für ihren Einsatz für einen angepassten Wildbestand in unseren Wäldern. Waldumbau geht nur mit der Jagd und nicht gegen sie.“ vk