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Finnland: Problem-Wolf erlegt

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Der Wolf, der sich seit Anfang Dezember ständig im Dorf Uimaharju in Karelien herumtrieb, ist erlegt worden. Der Wolf wurde gekreist, 20 Jägerinnen und Jäger stellten sich an, und zwei Hunde wurden geschnallt. Nach einer Stunde kam die Fähe einem Schützen und wurde mit der Kugel erlegt.

Der in Karelien erlegte Wolf
Foto: Archiv Baldus

Die Bewohner fühlten sich zuvor wie im Belagerungszustand. Man konnte keinen Hund mehr vor die Tür lassen, und der Wolf versuchte, Jagdhunde im Zwinger zu greifen. „Es war schrecklich. Der Wolf griff sich den Elchspitz an der Haustür,“ berichtet eine Jägerin aus dem Dorf.

Dezember ist auch die Zeit der Hasenjagd mit Hunden sowie der Ausbildung der Finnenspitze und karelischen Bärenhunde für die Elchjagd. Doch dies musste diesmal unterbleiben. Die Behörden gaben zunächst eine Genehmigung, den Wolf zu vertreiben. Da dies erfolglos blieb und sich die Beutezüge des Wolfes verstärkten, genehmigte die Polizei nach Weihnachten den Abschuss.

Ähnliches hatte man vorher in der Gegend noch nicht erlebt. Insgesamt ist die Population der Wölfe und Bären in Karelien in den letzten Jahren stark angestiegen. Dadurch wurde der Elchbestand erheblich gezehntet. In einigen Landkreisen musste deshalb 2018 die bei der ländlichen Bevölkerung beliebte Elchjagd ausgesetzt werden. Aus Norwegen und Schweden werden jährlich im Schnitt 28 Wolfsangriffe auf Hunde gemeldet, von denen zwei Drittel für den Hund tödlich enden. Die meisten Vorfälle betreffen Jagdhunde. Nach einer Umfrage ist die Akzeptanz des Wolfes in beiden Ländern bei Hundehaltern am geringsten. rdb


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