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Forschung: Zuckermolekül als Alternative für Glyphosat?

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Chemiker und Mikrobiologen der Universität Tübingen haben ein neues Zuckermolekül aus Cyanobakterien entdeckt, das Pflanzen und Mikroorganismen hemmt, dabei aber für menschliche sowie tierische Zellen ungefährlich sein soll. Mit diesen Eigenschaften könne das Zuckermolekül potenziell das Totalherbizid Glyphosat ersetzen, heißt es in der Pressemittlung der Universität Tübingen.

Arabidopsis thaliana Keimlinge nach 7-tägigem Wachstum: Während die Kontrollgruppe (links) sich normal entwickelte, wurde das Wachstum bei der Gabe von je 260 µM Glyphosat (Abbildung unten) oder 7dSh (Abbildung oben) das Wachstum gehemmt (Skalierung in allen Bilder identisch).
Foto: Klaus Brilisauer

Laut der Ergebnisse der Studie handele es sich bei „7-desoxy-Sedoheptulose“ (7dSh) um ein Zuckermolekül, das eine erstaunlich einfache, aber sehr effektive chemische Struktur aufweise. Gewöhnliche Kohlenhydrate dienen in der Regel als Energiequelle für Wachstum. 7dSh bewirkt genau das Gegenteil – es hemmt zum Beispiel das Wachstum von Bakterien und Hefen, indem es ein Enzym eines Stoffwechselweges blockiert, der ausschließlich in Mikroorganismen und Pflanzen vorkommt. Aus diesem Grund stufen die Forscher den Wirkstoff als unbedenklich für Menschen und Tiere ein.

Dr. Klaus Brilisauer (Institut für Organische Chemie) ist einer der Leiter der Studie und sagte: „Anders als bei Glyphosat handelt es sich bei dem neu entdeckten Desoxy-Zucker um ein reines Naturprodukt. Wir erwarten für 7dSh eine gute Abbaubarkeit und eine geringe Ökotoxizität.“ Die Wissenschaftler sehen eine hervorragende Chance, es als natürliches Herbizid einzusetzen. Ob das Zuckermolekül als Wirkstoff tatsächlich eine potenzielle Alternative zum Glyphosat darstellt, müssen Langzeitstudien zeigen. aml


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