Präsident Ralph Müller-Schallenberg will zwar noch „nicht Überlegungen zur künftigen Präsidiumsbesetzung nennen“. Vor den Neuwahlen im kommenden Jahr spricht aber vieles dafür, dass die Spitze des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen (LJV NRW) vor einem Umbruch steht.
Hans-Jürgen Thies ist der wahrscheinliche Kandidat für die Nachfolge von Präsident Müller-Schallenberg.
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Nach dann achtjähriger Amtszeit, die wesentlich vom – letztlich erfolgreichen – Kampf um die Revision des rot-grünen Landesjagdgesetzes geprägt war, zeichnet sich bei dem 60-jährigen aber eine gewisse Amtsmüdigkeit ab. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird er auf eine erneute Kandidatur verzichten. Nicht mehr in der ersten Reihe stehen und damit die Hauptverantwortung tragen zu wollen dürfte auch einer der Hauptgründe sein, warum sich Müller-Schallenberg bei der DJV-Präsidiumswahl auf dem Bundesjägertag am 6./7. Juni nicht um das Spitzenamt bewirbt, sondern um eine Vizepräsidentschaft.
Da Georg Kurella, rheinischer Vizepräsident, das satzungsgemäße Höchstalter von 70 Jahren für ein Amt im LJV überschritten hat, scheidet er zwangsläufig aus. Automatisch rückt damit dessen westfälisches Pendant, Hans-Jürgen Thies, ins Zentrum der Überlegungen, zumal er die Revision des Jagdgesetzes zusammen mit Müller-Schallenberg maßgeblich vorangetrieben hat. Thies, der außerdem als Bundestagsabgeordneter über politische Kontakte verfügt, steht wohl auch als LJV-Präsident zur Verfügung, wenn er denn von einer breiten Mehrheit getragen wird. Er verhehlt zudem nicht, dass er gerne eine Frau auf einem der Vizepräsidentenposten sähe. chb