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Bayern: Söder legt Staatswald still

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Dr. Markus Söder hat eine Wende in der Forstpolitik angekündigt: Er wolle, dass der Staatswald nicht ein Wirtschaftswald sei, in dem man „holzt, um Geld zu verdienen“, sondern er müsse Klimawald werden, so der Ministerpräsident in einer Videobotschaft auf Youtube vom 12. Juli.

Ministerpräsident Dr. Söder will das Profitmotiv in den Bayerischen Staatsforsten aufgeben.
Foto: Bayerische Staatsregierung

„Deshalb erhalten wir künftig diesen Wald, indem wir zum einen den Geschäftszweck abstellen und ihn zu einem Klimazweck umwidmen“, kündigt er darin an. „Zum zweiten werden wir in den nächsten fünf Jahren 30 Millionen neue Bäume pflanzen in ganz Bayern. Wir werden drittens einige alte, wilde Wälder im Herzen unseres Staatswaldes, unseres Heimatwaldes, stilllegen, unberührt lassen, damit sich dort Natur weiter entwickeln kann.“ Auch den Waldumbau will Söder forcieren, um die Zukunftschancen des Waldes in Bayern zu steigern. Einen Tag zuvor hatte der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens Bayerische Staatsforsten (BaySF), Martin Neumeyer, in Regensburg bereits zugesagt, dass die BaySF die 30 Millionen Bäume – nach seinen Worten nur fünf Millionen mehr als ohnehin geplant – pflanzen wird. Aufgrund der anstehenden Klimaveränderung wird man dabei auch vor Neophyten wie Libanonzeder oder südosteuropäischer Baumhasel nicht haltmachen. Neumeyer begrüßte, dass Söder das Unternehmen von der Gewinnerzielungsabsicht befreit, denn allein schon eine „schwarze Null“ zu erreichen, sei im aktuellen Geschäftsjahr eine Herausforderung. Die Stilllegung von Wäldern wird Medienberichten zufolge an der Donau passieren, laut dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) sollen bei Neuburg auf 2 000 ha Wald zum Naturmonument erklärt werden. vk


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