Wenn der Verschluss wackelt –
undichte Verschlüsse
 |
| Wie prüft man, ob der Verschluss dicht ist? Ob Bock- oder Doppelflinte: Zunächst wird der Vorderschaft abgenommen. Mit der Schießhand am Schafthals wird die Flinte festgehalten, während die Zielhand die Basküle im Bereich der Laufwurzeln und des Stoßbodens locker umfasst. Dann wird die Flinte gerüttelt. Ist Spiel im Verschluss (zwischen Laufwurzel und Stoßboden ist Luft oder sogar ein Spalt), dann wird die Zielhand die Lockerung des Verschlusses spüren. Je deutlicher diese Lockerung spürbar ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass mit dieser Flinte sehr viele Schüsse abgegeben wurden. Wie viele es gewesen sein mögen, kann im Nachhinein nicht mehr festgestellt werden. Unterschiedliche Verriegelungssysteme, wie zum Beispiel Laufhaken- oder Flankenverschlüsse, unterliegen auch unterschiedlichen Verschleiß- oder Abnutzungszeiten. In jedem Fall sollte aber die Flinte zum Büchsenmacher gebracht werden, um den Verschluss wieder „dichten“ zu lassen. Erst dann ist sie wieder funktionssicher. |
Von Heinz Oppermann
Immer mehr Flinten aus Nachlässen verstorbener Jäger wechseln als Erbe ihre Besitzer. Diese wissen natürlich nicht, wie alt die Flinten sind und wie viele Schüsse aus ihren Läufen bereits verschossen wurden. Doch ob sie noch funktionssicher und somit für die Jagdausübung verwendbar sind, kann der Erwerber selbst feststellen. Dabei sollte der erste kritische Blick den Lauf-Innenwänden und den Patronenlagern gewidmet werden, ob sie noch blank und rostfrei sind. Wenn aber Rostnarben erkennbar sind, weiß keiner, wie tief sie sich bereits in die Lauf-Innenwände „eingefressen“ haben. In diesen Bereichen könnte es leicht zu Laufaufbauchungen und schlimmstenfalls zu Rohrkrepierern kommen.
 |
| Bei diesem Bildbeispiel erübrigt sich eine „Wackelprobe“. Ganz deutlich ist zwischen den hinteren Laufenden und dem Stoßboden ein Spalt erkennbar. Mit so einer Flinte darf nicht mehr geschossen werden, weil sich der Schütze sonst der Gefahr aussetzt, von heißen Gasen und Metallpartikeln des Hülsenbodens oder des Zündhütchens verletzt zu werden. Dass der Verschluss im schlimmsten Fall gänzlich auseinander gerissen wird, kann nicht ausgeschlossen werden. |
weitere Bilder
ANZEIGE
