Die Polizei in Garmisch-Partenkirchen hat am Morgen des 11. Dezembers einem dreisten Wilderer das Handwerk gelegt.
Der angehende Förster ist von der Wildwacht auf frischer Tat ertappt worden.
Foto: Wildwacht
Der angehende Förster wurde bei seiner Tat von einem Mitglied der sogenannten Wildwacht im Bereich des Friedergrieß entdeckt. Der aufmerksame Bürger informierte umgehend die zuständige Polizei. Noch während der 28-jährige Garmischer Forststudent den neunjährigen Gamsbock, den er mit zwei Schüssen gestreckt hatte, fachmännisch zerteilte und alles in einem unauffälligen Wander-Rucksack verpackte, riegelten mehrere Polizeistreifen die Forststraßen zwischen Griesen und Frieder ab.
Nach einem kurzen Fluchtversuch, ergab sich der junge Mann, nicht ohne lauthals zu jammern, dass man ihn doch wegen dieses „Fehltritts“ nicht seine berufliche Zukunft als Förster verbauen dürfe. Schließlich zähle die Jagd zu seinen zukünftigen Dienstaufgaben.
Der Vorfall ereignete sich in einem Revier des Forstbetriebs Oberammergau, in dem der junge Mann anscheinend ortskundig war. Das Wildtier-Management des Forstbetriebs der Bayerischen Staatsforsten AöR hat in der Öffentlichkeit immer wieder zu Diskussionen geführt. Vor etwa zehn Jahren gründeten deshalb einheimische Natur- und Tierfreunde eine „Wildwacht, die vor allem in den Rot- und Gamswildrevieren des Forstbetriebs die Augen offen hält und immer wieder Missstände aufdeckt und meldet. Diesmal ging durch die Aufmerksamkeit der Wildwacht der Polizei anscheinend ein besonders dicker Fisch ins Netz. Denn das Verhalten und die Ausrüstung des jungen Mannes am Friedergrieß deuten darauf hin, dass er in seinem Tun bereits einige Übung besaß. Die Ermittlungen dauern daher noch an.
Dr. Christine Miller