Leitern sind insbesondere aus Niederwildrevieren nicht wegzudenken. Mal geht es darum, einem heimlichen alten Rehbock nachzustellen oder einen Platz für eine Kanzel zu erkunden. Damit es unkompliziert geht, wird die Leiter oft an einen Baum gestellt. Das ist sehr praktisch, denn dann hat man zwangsläufig Rückendeckung.
Der Bau der Baumleiter beginnt mit dem Erstellen der Leiter. Hierzu legt man die beiden Holme A (250x10x5 cm) parallel in einem Abstand von 70 Zentimetern (lichte Weite) mit der schmaleren Seite nach unten zeigend auf den Boden. Um die Holme in dieser Stellung zu fixieren, nagelt man zwei Hilfslatten auf ihre Unterseite und dreht sie anschließend wieder um.
Jetzt fixiert man die Sprossen B (90x5x5 cm) und die Abstandshölzer C (23x5x5 cm) abwechselnd auf die schmale Seite der Holme. Wir beginnen mit dem Anschrauben von C1 und C2 auf dem unteren Holmende. Über C setzt man dann die Sprosse B, die an beiden Seiten je fünf Zentimeter über die Holme hinausragt.
Die siebte Sprosse bildet den Abschluss der Leiter, sie dient dem ansitzenden Jäger als Fußablage. Um diese breiter und damit bequemer zu gestalten, wird die Leiter kurz umgedreht und von hinten auf B7 zwei weitere Hölzer D (70x5x5 cm) geschraubt. Sie passen genau zwischen die Holme.
Fotos: Jörg Rahn
Beim Bau des Sitzes muss immer bedacht werden, dass die Leiter später schräg gegen den Baum gestellt wird. Deshalb sollten die Bretter E für das Sitzbrett in einem Winkel von 102 Grad fixiert werden. Die Bretter E (50x8x3 cm) schraubt man von außen auf die Holme A. Wer es gut machen will, schrägt die Holme im selben Winkel oben ab, damit eine gerade Flucht entsteht.
Danach schraubt man das Rückenlehnenkantholz F (68x8x3 cm) von innen auf das Ende von E. Wir wählten für die Schräge der späteren Rückenlehne einen Winkel von 80 Grad. Dieses Maß sollte jeder Bauherr seinem eigenen Rücken anpassen, damit ermöglichst bequem auch über mehrere Stunden ansitzen kann. Das Brett G (68x8x3 cm) bringt man parallel im Abstand von 22 Zentimetern (lichte Weite) ebenfalls von innen auf E an. G liegt dabei im unteren Teil an A an und schließt mit der Unterkante von E ab.
Die Leiterholme werden auf eine lichte Weite von 70 Zentimetern gelegt. Die sieben Sprossen haben zueinander einen Abstand von 23 Zentimetern. Die oberste Sprosse dient zudem als Fußablage. Dazu werden zwischen die Holme zwei Latten fixiert (oben). Die schräg angebrachte Sitzauflage hat eine Winkel von 102 Grad (rechts). Mit einer Schablone (unten) lassen sich beide Hölzer gleichwinkelig anbringen.
Damit die Bretter G und F nicht frei in der Luft hängen, schraubt man das Brett H (100x8x2,5 cm) als seitliche Armlehnen von außen auf F und G. Sie schließen nach obenhin (abschrägen) mit H ab. Um das Sitzbrett K (74,5x40x2,5 cm) annageln zu können, müssen zuvor die Auflagekanthölzer für das Sitzbrett J (40x6x4 cm) von innen auf F und H geschraubt werden. Die Oberkante von J schließt mit E ab.
Aus Stabilitätsgründen schrauben wir jetzt die Bretter L (81x18x2,5cm) als Rückenlehne von hinten auf F. Danach schrauben wir M (137x8x2,5 cm) als Stütze von außen auf H und A. Im unteren Bereich liegt M auf B7 auf, im oberen schließt M mit H ab. Beide Enden von M werden abgeschrägt. 22 Zentimeter unterhalb von H (Oberkante von H zu Oberkante von N gemessen) schraubt man N (91x8x2,5 cm) von außen auf F und G sowie von innen auf M. Das Brett N wird ebenfalls abgeschrägt.
Damit der Sitz mehr Stabilität erhält, wird er zusätzlich von unten mit den Hölzern O (127x8x3 cm) abgestützt. O schraubt man mit dem oberen Teil an J und dem unteren Teil an A an. Der untere Teil von O steht dabei auf der Sprosse B5 auf. Jetzt fehlt nur noch die Gewehrauflage P (108x7x2,5 cm), die auf H aufgelegt wird. Das seitliche Wegrutschen verhindern die beiden Holzklötze Q (7x6x2,5 cm), die auf die Unterseite von P aufgeschraubt werden.
Der Abstand zum Brettende beträgt 15,5 Zentimeter. Das Wegrutschen nach vorne verhindern zwei Metallbänder, die auf die Stirnseite von H geschraubt werden. Die Armauflage R (108x16x205 cm) liegt auf N auf.
Ein Wegrutschen nach vorne verhindert M, ein seitliches verhindert der Holzklotz S (16x6x2,5 cm), der auf der Unterseite von R festgeschraubt wird. Der Abstand vom Brettende R beträgt 15,5 Zentimeter. Damit ist die Leiter bis auf die Befestigung am jeweiligen Baum fertig gestellt.
Damit die Leiter später auch umgesetzt werden kann, sollte sie auf keinen Fall fest mit dem Baum verbunden sein. In unserem Fall haben wir eine Befestigung aus einem 90 Zentimeter langen Bandeisen, das an H geschraubt wird, konstruiert. In das Bandeisen bohrt man mehrere Löcher (Baumstärke), durch die eine ein Meter lange Gewindestange geschoben und festgeschraubt (Muttern) werden kann.
Das erste Loch für die Stange bohrt man zirka einen Zentimeter vom Eisenende in das Metall, jedes weitere in einer Entfernung von vier Zentimeter. Zusätzlich wurden noch Eisenschlaufen an die Bandeisen geschweißt, so dass man die Leiter auch mit Hilfe eines Spanngurts am Baum befestigen kann.
Eine zusätzliche Gewindestange, über die ein bewegliches Eisenrohr geschoben wurde, gleicht die Bewegungen des Baumes aus. Auf diese Art und Weise lockern sich die Verschraubungen der Bretter und Kanthölzer nicht. Wer diesen Befestigungsaufwand nicht betreiben will, kann die Leiter mit nur ein oder zwei Spanngurten am Baum befestigen. Um sie langlebiger zu machen, muss sie natürlich mit einer Holzschutzfarbe gestrichen werden.