Das amerikanische Waldmurmeltier namens „Punxsutawney Phil“ hat am 2. Februar, dem Murmeltiertag, für 2011 einen früh beginnenden Frühling vorhergesagt. Wie wahr!
Dieses Jahr beginnt der Frühling schon sehr zeitig: Meister Petz streift schon wieder durch die Wälder!
Frische Bärenspuren im Norra Finnskoga, Schweden (Foto: Günter Stutz 20.03.2011) |
Bis zu sieben Monate lang verbringen Braunbären in ihren Höhlen. Im Dämmerzustand überdauern sie den kalten Winter, zehren allein von ihren im Sommer angefressenen Fettreserven. Sie halten Winterruhe. Dabei verlangsamt das Hormon Hibernation Induction Trigger (HIT) die Körperfunktionen. Herz- und Atemfrequenz sind deutlich abgesenkt. Alles läuft quasi in Zeitlupe ab.
Tricks der Faulpelze
Bären besitzen die Fähigkeit, trotz monatelanger Tatenlosigkeit keine Muskeln und Knochensubstanz abzubauen, wie es beim Menschen der Fall wäre, würde er über Monate liegen.
Forscher der Universität Illinois fanden heraus, dass sich während längerer Ruhephasen Kalzium aus den Knochen löst und ins Blut gelangt. Menschen scheiden dieses aus, da zu hohe Kalziumkonzentrationen giftig sind, mit dem Effekt, dass Knochensubstanz verloren geht. Bären hingegen, die während der Winterruhe keinen Urin oder Losung abgeben, recyceln das Kalzium.
Wie es Bären schaffen, trotz langer Bewegungslosigkeit keine Muskelkraft einzubüssen, ist hingegen noch nicht endgültig verstanden. Wissenschaftler vermuten einen Faktor, der die Eiweißzersetzung reguliert.
Fast drei Wochen früher als letztes Jahr steift der Braunbär durch die Wälder (Foto: G. Stutz) |
Manche ruhen, andere schlafen
Winterruhe halten zum Beispiel auch Eichhörnchen, Waschbären und Dachse, die allerdings Wachphasen nutzen, um die Schlafposition zu ändern oder um ihre Vorräte anzugehen. Dachse können auch ohne Winterruhe überleben. Während dieser Zeit bleibt die Körpertemperatur der Tiere stabil. Bei echten Winterschläfern, wie beispielsweise Fledermäusen und Murmeltieren, fällt sie hingegen auf annähernd die Umgebungstemperatur. AS