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Aggressiver Marder tollwutfrei

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Der Marder, der am vergangenen Wochenende im pfälzischen Maikammer mehrere Menschen angegriffen und eine Frau verletzt hat, war nach den vorliegenden Untersuchungsergebnissen nicht mit Tollwut infiziert. Das teilte das Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz mit.

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Solch ein possierlicher Marder hat zwei Menschen angegriffen. Tollwut hat er aber nicht. (Foto: J. Weber)
Wie die Polizei Edenkoben mitteilte, griff das Tier eine 62-jährige Frau an, als diese gerade ein Geschäft verließ. Die Frau stürzte und der Räuber biss ihr ins Bein und zwei Mal in die Rippen. Den Angaben zufolge eilte ein 63-jähriger Anwohner hinzu und vertrieb den Marder. Der flüchtete allerdings nicht, sondern verbiss sich in den Postkarren zweier Postbotinnen.
 
Als der Mann den Räuber von dort vertreiben wollte, griff dieser nun ihn an. Der 63-Jährige wehrte sich mit einem Besen und erschlug schließlich das Tier. Ein Gemeindeangestellter stellte den Kadaver sicher, der im LUA auf Tollwut untersucht wurde.
 
Durch weitere bakteriologische, virologische und histologische Untersuchungen soll nun nach anderen möglichen Ursachen für das gestörte Verhalten des Tieres gesucht werden. Dafür kommen zum Beispiel Infektionen durch das Staupe-Virus, durch andere Viren oder durch Bakterien in Frage. Diese Untersuchungen werden allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen.
 
Deutschland ist seit 2008 frei von Tollwut. Dieser Status wird für Rheinland-Pfalz im Landesuntersuchungsamt regelmäßig durch Stichprobenuntersuchungen von erlegten und verendet aufgefundenen Füchsen überprüft und hat sich stets bestätigt.
red.


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