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Ansitz in Augenhöhe

20042
Ansitzschirm

Ansitzschirm leicht gebaut
Nicht überall hat man einen Baum, um eine Leiter anzulehnen, und nicht immer lohnt
der Bau einer Kanzel. Deshalb sind leichte Ansitzschirme das Mittel der Wahl. Wie man
einen solchen baut, erklärt Jörg Rahn

Leicht umsetzbare Schirme stellen sowohl im Hoch- als auch im Niederwildrevier
eine optimale Ergänzung der jagdlichen Infrastruktur dar. Natürlich muss beim Schirm noch mehr auf einen geeigneten Kugelfang geachtet werden, da das Wild vom Boden aus erlegt wird. Aus diesem Grund ist nicht jedes Gelände geeignet. Der beschriebene Schirm lässt sich leicht mit einem Pkw-Anhänger transportieren. Zwei Jäger können ihn mühelos
aufladen und umsetzen. Mit Tarnmaterial (Tarnnetz, Zweige etc.) versehen, findet er sowohl bei der Taubenjagd im Feld als auch bei der Rehwildjagd an der Wiese oder am Damwildbrunftplatz im Wald seinen Einsatz. Die Ständer des Schirmes und das Sitzbrett werden aus Eichenholz, die Kanthölzer und Bretter aus Nadelholz gefertigt. Ein Anstrich der Nadelholzteile mit einem Holzschutzmittel ist auf jeden Fall ratsam.

Der Bau des Schirmes beginnt mit der Frontseite. Hierzu legt man die beiden Ständer A1 und A2 (155x7x5 cm) parallel in einem Abstand von 1,06 Metern (lichte Weite) auf den Boden. Den unteren Bereich verbinden wir mit der Dachlatte B1 (120x6x4 cm). A steht dabei fünf Zentimeter über B1 hinaus, seitlich schließt die Latte mit A ab. Über B1 bringen wir B2 (120x6x4 cm) an, die lichte Weite beträgt 88 Zentimeter. Auf das obere Ende von A1 und A2 schrauben wir nun die beiden Bretter D1 (120x10x2,5 cm). D1 stellt die Sichtblende dar, die natürlich auch aus einem Teil gefertigt werden kann. Aus Stabilitätsgründen schrauben wir im Anschluss das Diagonalkreuz C1/C2 (148x8x2,5 cm) auf A1 und A2. Wir beginnen dabei mit C1. Die Enden der Bretter C müssen abgeschrägt werden, damit sie zwischen B1 und B2 passen und jeweils mit A abschließen. Für das Diagonalkreuz verwendet man besser Bretter als Dachlatten, da diese sich leichter biegen
lassen. Auf gleiche Art und Weise bauen wir nun die Rückseite des Schirmes. Sind beide
Seitenteile fertiggestellt, richten wir sie parallel zueinander auf und verbinden A1 und A3 mit den Dachlatten E1 und E2 (jeweils 120x6x4 cm). E schraubt man in gleicher Höhe wie B an die beiden Ständer, wobei die Enden von E mit B abschließen. An der Einstiegsseite schrauben wir anschließend E3 (120x6x4 cm) auf die Ständer A2 und A4. Die Höhe über
dem Boden stimmt mit der von B1 und B4 überein. E3 schließt mit B1 und B4 ab.

Auch der hartgesottenste Jäger wird auf einem „90-Grad-Sitz“ Rückenschmerzen bekommen. Deshalb sollte die Sitzlehne für einen einigermaßen komfortablen Ansitz nach hinten abgeschrägt werden

Nachdem der Schirm ausgerichtet ist, schrauben wir den Ständer A5 (105x7x5 cm) von innen auf E3. Die lichte Weite von A2 zu A5 beträgt dabei 50 Zentimeter. In Höhe von B3 schrauben wir nun G (58x5x5 cm) auf A4 und A5. G schließt mit B3 ab. Die Sitzbrettauflage-Kanthölzer F werden im nächsten Schritt an den Ständern befestigt (Ständerende zu Oberkante F beträgt 40 cm). F1 (112x6x4 cm) schrauben wir an die Innenseite von A1 und A3. F1 schließt mit der Außenkante von A ab. An der Einstiegsseite verbinden wir in gleicher Höhe die Ständer A4 und A5 innenseitig mit F2 (56x6x4 cm). Auf F1 und F2 schrauben wir nun das Sitzbrett J (112x30x4 cm). J schließt an seiner Vorderkante mit der Ständerkante von A5 ab. Im nächsten Schritt bringen wir die  Sichtblende H (116x20x2,5 cm) an den Ständern an. H1 verbindet dabei A2 und A4, H2 die Hölzer A1 und A3. Die Blende schließt nach oben hin mit den Ständerenden ab. Der Schirm kann wegen der Blende nur in gebeugter Haltung betreten werden. H1 gibt dem Schirm eine zusätzliche Stabilität. Soll der Einstieg in den Schirm ungehindert erfolgen, muss A5
die gleiche Länge aufweisen wie die übrigen Ständer, und H1 muss eingekürzt werden.
Gleichzeitig muss F2 so verlängert werden, dass die Dachlatte auf A2 geschraubt werden kann. Damit der Waidmann im Schirm bequem sitzen kann, ist eine Rückenlehne unbedingt erforderlich. Hierfür schrauben wir die beiden abgeschrägten Dachlatten K (78x6x4 cm) mit ihrer Stirnseite auf F und mit ihrer breiten Seite (6 cm) an den jeweiligen Ständer A. K liegt im oberen Bereich auf B3 auf. Das untere Ende von K schrauben wir 2,5 Zentimeter von J auf F auf. Damit ist die Schräge der Rückenlehne festgelegt. Für diese verwenden wir fünf Bretter L (112x10x2,5 cm), die in gleichem Abstand auf K aufgeschraubt werden. L1 befestigen wir in einem Abstand von 11 Zentimetern (vom unteren Ende von K gemessen) auf K. Zwischen jedem folgenden Rückenlehnenbrett bleiben zwei Zentimeter Luft. Zum Abschluss fertigen wir noch die Verriegelung des Einstieges. Hierzu schrauben wir das Kantholz M (23x7x5 cm) direkt unter G auf A5. Auf M befestigen wir nachfolgend des Brett N (29x7x2,5 cm), es schließt mit der Oberkante von G ab. Die Verriegelung O (62x5x5 cm) bringen wir mit Hilfe einer dicken Schraube in gleicher Höhe wie B2 an den Ständer A2 an. Bedingt durch die Schraube lässt sich O nach oben hin aufklappen und gibt den Einstieg frei. Nun fehlen nur noch der Anstrich mit einem Holzschutzmittel und die Tarnung.

Fotos: Jörg Rahn Da für die Verstrebungen Nadelholz genommen wurde, darf ein schützender Anstrich natürlich nicht fehlen. Wer kein Tarnnetz zur Hand hat, verblendet den Schirm mit ortsüblichem Material

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