Der Lebensraum in den aneinander angrenzenden Nationalparks Bayerischer Wald und Sumava in Tschechien ist mit Luchsen gesättigt.
Das ergibt eine aktuelle wissenschaftliche Studie eines Forscherteams um Stefano Palmero von der Universität Freiburg. Die geschätzte Dichte zwischen 1,31 und 2,39 Luchsen pro 100 Quadratkilometern zählt demnach zu den höchsten in Europa. Basis der Untersuchung sind Fotofallenbilder aus den Jahren 2009 bis 2018. Sie belegen die Anwesenheit von 65 verschiedenen Luchsen. Die Wissenschaftler konstatieren eine insgesamt stabile Population: Hohe Überlebensraten von 85 Prozent und geringe Sterblichkeitsraten seien Merkmale eines geringen „Turnover“, also Individuenwechsels.
Foto: H. Moser/VK
Die Zahl reproduzierender Luchskatzen sei stabil, und es finde erfolgreiche Reproduktion statt, heißt es in der Studie. Obwohl, wie die Forscher festhielten, bei der Hauptbeutetierart Reh keine Steigerung der Prädation mehr möglich ist, wird doch eine wachsende Anzahl an Luchsen beobachtet. Die Wissenschaftler erklären sie mit der Ausbreitung von heranwachsenden Individuen, die das Schutzgebiet verlassen. Dass sie auch außerhalb des Nationalparks in hoher Dichte vorkommen, belegt eine Bachelor-Arbeit von der Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst in Göttingen aus dem September 2020: Für den mit Fotofallen extrem gut ausgestatteten Lamer Winkel nördlich des Nationalparks wurde im Jahr 2019/20 eine Luchsdichte von 3,32 pro 100 Quadratkilometer ermittelt.
vk
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