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Bleifreie Schrotmunition wirkt toxisch

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Die zur Jagd an Gewässern verwendeten Schrote aus Kupfer und Zink sind für das Ökosystem giftiger als konventionelle Bleimunition. Dies belegt eine aktuelle Studie von Prof. Dr. Axel Göttlein und Prof. Dr. Jürgen Geist der Technischen Universität München (TUM). Eine toxische Wirkung von bleifreien Büchsenpatronen ist bereits vor kurzem bei einer Untersuchung österreichischer Wissenschaftler festgestellt worden (WuH berichtete).

Ente Schrotschuss
Bleifreie Schrotmunition ist wesentlich giftiger als bisher angenommen.
Foto: Michael Migos

Aufgrund der Vergiftungsgefahr für Federwild, wie Enten oder Seeadler, ist der Einsatz von Bleischrot vom Gesetzgeber inzwischen in vielen Bundesländern stark eingeschränkt oder ganz verboten worden. Munitionshersteller haben daraufhin alternative Jagdschrote aus Eisen, Kupfer, Zink, Wolfram oder Wismut auf den Markt gebracht. Im Rahmen der Studie sind Schrotkugeln der verschiedenen Materialtypen unter gleichen Bedingungen in Wasser getestet worden. Die dabei entstehende Metallionenabgabe ist sehr unterschiedlich: Schrote aus Wolfram, Wismut und beschichtetem Blei gaben fast keine Metallionen in die Wasserlösung ab. Bei Schroten aus Kupfer und Zink sind hingegen bedenklich hohe Konzentrationen gemessen worden.

Bereits geringe Mengen von Kupfer und Zink führten bis zu einer totalen Immobilisierung von Wasserflöhen, deren Vitalität Aufschluss über das Vorhandensein giftiger Stoffe im Wasser gibt. Schrote aus reinem Eisen, Wismut und Wolfram, aber auch Bleischrote beeinflussten diese nicht. Laut Studie müssten die Metalle Kupfer und Zink daher für die Schotherstellung verboten werden. aml

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