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Corona-Pandemie: Solo oder im Duett

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Die jagdfreien Monate sind traditionell auch die der Revierarbeiten. Doch in Zeiten von Corona dürfen wir maximal zu zweit ran. Große Kanzelprojekte fallen deshalb vorerst ins Wasser.

Peter Schmitt

Foto: Peter Schmitt

Was den Rehwildabschuss angeht, liegt unser Hauptaugenmerk dieses Jagdjahr auf den durch Sturm und Borkenkäfer entstandenen Anpflanzungs- und Naturverjüngungsflächen. Leichte Metallleitern (im Bild Farm-Land „Ansitzleiter klappbar“, Bezug: pareyshop.de) sowie Drückjagdböcke bieten sich aktuell besonders an.
Sie können allein oder zu zweit mit entsprechend vorgeschriebenem Abstand untereinander aufgestellt werden. Zudem sind an solchen Flächen dauerhafte Kanzeln nur dann wirklich sinnvoll, wenn mit dem Förster oder Waldbesitzer zuvor Schussschneisen oder entsprechende Freiflächen eingeplant wurden. Sonst verhindert der Bewuchs bereits nach wenigen Jahren, Wild anzusprechen und sauber zu erlegen.

Im Frühjahr wird der Verdauungstrakt des wiederkäuenden Schalenwilds umgestellt, und es erfolgt der Haarwechsel. Dann ist Salz besonders wichtig. Wir kontrollieren deshalb unsere Stocksulzen und erneuern sie bzw. ergänzen fehlendes Salz.

Foto: Peter Schmitt
Foto: Peter Schmitt

Das Testrevier heißt nicht nur so, sondern es ist auch eins. So gibt es immer wieder neue Produkte, die genau unter die Lupe genommen werden sollen. Testfallen – hier Systembeschläge der Münsterlandfalle an selbst gebauter Kofferfalle – bauen wir z. B. immer so früh wie möglich vor Beginn der Fangsaison ein, damit sie verwittern und sich das Raubwild an sie gewöhnen kann.

Aufgrund des Klimawandels sind Fichten in Obertiefenbach mittlerweile Mangelware. Momentan haben wir nur noch einen Bestand mit für den Hochsitzbau infrage kommenden Stangen. Aber auch der lässt schon grüne Nadeln und färbt sich in den Kronen rot – untrügliche Zeichen für Borkenkäferbefall. Und so heißt es – nach Absprache mit dem Revierleiter –, möglichst viele Stangen für Bauaktionen zu sichern, solange es noch geht. Aus Sicherheitsgründen bewerkstelligen wir auch in Zeiten von Corona solche Arbeiten zu zweit. Der vorgeschriebene Mindestabstand kann problemlos eingehalten werden, und falls etwas passieren sollte, ist Hilfe in der Nähe.

Foto: Peter Schmitt
Foto: Peter Schmitt

Der Zahn der Zeit nagt am Fanggerät, besonders an den Holzkastenfallen. Die jagdfreien Wochen sind ideal, um sie zu restaurieren oder neu zu bauen. Somit kommen die Fallen zügig wieder raus ins Revier und damit zu einer langen Standzeit bis zur Fangsaison.


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