P R O J E K T „ R O T W I L D L E B E N S R Ä U M E I N S A C H S E N “
Im Freistaat ist man neue Wege gegangen, um Rotwild zu bewirtschaften. PROF. SVEN HERZOG berichtet über ein Projekt, das Schule machen könnte.
Beim Thema Rotwildjagd während der Nacht herrscht aus wildbiologischer beziehungsweise jagdkundlicher Sicht Einigkeit, dass diese kontraproduktiv ist. Dementsprechend sollte die Nachtjagd auf Rotwild generell verboten werden. Eine große Meinungsvielfalt herrscht zur Frage der Wildfütterung im weitesten Sinne. Dabei müssen wir zwischen Notzeitfütterung, Ablenkfütterung und Kirrung klar unterscheiden (siehe Kasten). Interessant ist, dass hinsichtlich des Kirrens, ebenso wie bei den Jagdzeiten, sowohl unter den Diskussionsteilnehmern als auch innerhalb der Interessengruppen die Meinungen auseinandergingen. Der zu diesem Thema in dieser Form erstmals in Deutschland gewählte Projektansatz, von Anfang an alle betroffenen Interessengruppen an einen Tisch zu bringen, war erfolgreich. Es wird sich jedoch erst in den kommenden Wochen und Monaten zeigen, ob Verbände und Interessengruppen weiterhin zu den gemeinsam erarbeiteten Empfehlungen stehen, wer wirklich an einer Lösung und wer nur an der Aufrechterhaltung eines Konflikts interessiert ist. Es bleibt zu hoffen, dass es zukünftig gelingt, schwierige Themen, wie etwa Fragen der Schalenwildbewirtschaftung oder des Umgangs mit Großprädatoren, so zu bearbeiten, dass für alle Beteiligten akzeptable Lösungen gefunden werden können.