Zuchtmethoden bei Tieren gleicher Rasse
Inzucht: Als Inzucht wird heute wissenschaftlich ausschließlich die Paarung zwischen Geschwistern und Eltern mit ihren Kindern bezeichnet. Da der Ausdruck Inzestzucht beim Menschen mit moralischen und rechtlichen Begriffen verbunden ist, sollte man ihn bei Tieren vermeiden, schon um dem Missverständnis zu entgehen, es könnte sich um etwas Nachteiliges in der Zucht handeln.
Familien- oder Verwandtschaftszucht: Ist eine besondere Form der weiteren Inzucht. Es handelt sich um Paarungen von Halbgeschwistern und weiter entfernten Verwandten. Werden dabei ständig Zuchttiere eines Geschlechtes durch mehrere Generationen in der Zucht gehalten, so spricht man von Linienzucht.
Zu den jeweiligen Zuchtmethoden sind auch die Zuchtordnungen der Zuchtvereine zu beachten.
Zweck der Inzucht, Familienzucht und Linienzucht
Bei der Wahl einer dieser Zuchtmethoden wird beabsichtigt, ganz bestimmte Eigenschaften innerhalb eines Stammes beziehungsweise einer Linie – sei es in der Leistung oder Form – zu bewahren. Es ist eine Tatsache, dass ein Erfolg damit in vielen Fällen erreicht worden ist. Zu bedenken ist dabei, dass neben den erwünschten Eigenschaften auch Defekte in Erscheinung treten können. Diese Zuchtmethoden schaffen dabei zwar nicht die Defekte, aber die meisten sind nach den Erkenntnissen der Wissenschaft rezessiv und treten erst mit ansteigender Reinerbigkeit für einen gewissen Erbfaktor bei erhöhten
Inzuchtkoeffizienten zutage.
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Anmerkung
Wichtig ist es immer einer Jagdhunderasse eine möglichst breite gesunde, wesensfeste und leistungsstarke Zuchtbasis mit entsprechendem Form- und Haarwert zu erhalten.
Vor einer beabsichtigen Zuchtplanung ist daher unter anderem auch die Auswertung der Zuchtbücher (zum Beispiel Geschwistervergleich der Ostermannschen Tabellen im DGStB) zu empfehlen. Wünschenswert dürfte sicherlich auch die Angabe eines Inzuchtkoeffizienten sein, dessen Wert (zum Beispiel 12,5 Prozemt berechnet bis zur vierten Generation) nach Möglichkeit nicht überschritten werden soll. Hier sind natürlich die jeweiligen Zuchtvereine gefragt.