Die Grünen wollen offenbar noch in dieser Legislaturperiode den Abschuss wildernder Hunde und Katzen sowie die Fangjagd verbieten beziehungsweise stark einschränken. „Passen Haustierabschuss und Fallenjagd noch in unsere Zeit?“, hieß das Thema eines Fachgesprächs, zu dem die Landtagsfraktion der Grünen am 16. Februar eingeladen hatte.
Wildernde Hunde sind gerade in der Setzzeit ein Problem.
Foto: Heinz Hess
Beim Fachgespräch wurden laut Einladung der Grünen-Sprecherin für Natur- und Tierschutz, Ursula Hammann, die gesellschaftliche Haltung zum Haustierabschuss, der Einfluss von wildernden Hunden und Katzen auf den Wildbestand sowie die Gefahr durch den Haustierabschuss für Wildkatze und Wolf erörtert.
„Ist die Jagd mit Fallen zielführend angesichts eines Wildtiermanagements, das sich insbesondere an der Reduzierung von Schalenwild und Schwarzwild ausrichtet?“, lautete eine weitere Frage. Wildbiologen und Jäger sind zu diesem Fachgespräch allerdings nicht als Referenten eingeladen worden. Eines der Impulsreferate hielt vielmehr der Vorsitzende der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht (DJGT), Dr. jur. Christoph Maisack, der als Tierrechtler im Umweltministerium bei der Landestierschutzbeauftragten angestellt ist. Weitere Referenten waren unter anderem Vertreter von NABU, BUND, TASSO und dem Ökologischen Jagdverband (ÖJV) Hessen. Die ÖJV-Mitgliederversammlung hatte 2017 gefordert, den Abschuss wildernder Katzen zu verbieten und den Abschuss wildernder Hunde erst nach mehrfachem Wildern durch die Jagdbehörde genehmigen zu lassen.
Im Koalitionsvertrag hatten CDU und Grüne 2014 festgelegt: „Wir werden die Regelungen zur Tötung wildernder Hunde und Katzen einer wissenschaftlichen Bewertung unterziehen und gegebenenfalls ändern.“ Das Ergebnis dieses Fachgesprächs ist jedoch schon quasi programmiert: Kontra Jagdschutz und Fallenjagd.
Am 28. Oktober 2018 wird in Hessen ein neuer Landtag gewählt. roe