Der Ärger um illegale Pisten der Mountainbiker (MTB) wächst im Rhein-Main-Gebiet. Mehr als 50 illegale Trails hat das Regierungsprädium (RP) Darmstadt gezählt. „Die Dunkelziffer ist sehr hoch“, heißt es in einer RP-Pressemitteilung.
Immer öfter brettern Mountainbiker auf illegalen Pisten durch den Bestand. Rücksicht auf Wild und Wald nehmen sie dabei nicht.
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Bei der illegalen Anlage von Strecken werde „auch mal die Säge ausgepackt und eine Schneise durch einen jungen Waldbestand geschnitten“. Dadurch werde die Natur zerstört und das Wild erheblich beunruhigt. Zudem würden die rasenden Radler Waldbesucher gefährden. Alle Bemühungen der Forstämter, illegale Trails zu sperren oder nicht mehr befahrbar zu machen, seien gescheitert.
Besonders beliebt ist bei Bergradlern laut „Rhein-Main Extra-Tipp“ der Taunus. Dort seien „die Rowdys ein bekanntes Problem“ – und „ein Thema mit zunehmender Relevanz“, so Petra Westphal, Sprecherin des Landesbetriebs Hessen-Forst, in der Wochenzeitung. Laut Forstamt Königstein steigen die Schälschäden, weil Mountainbiker das Rotwild auf Äsungsflächen und in den Einständen stören. Mit Geldbußen und Hordergattern auf illegalen Trails versucht das Forstamt, die Biker auzubremsen. „Aber die suchen sich neue Pfade oder zerstören die Gatter“, berichtete Forstamtsmitarbeiter Hubertus Behler-Sander.
Gemeinsam mit Verbänden wie der Deutschen Initiative Mountain-Bike (DIMB) versucht Hessen-Forst, durch die Anlage von legalen Trails das Problem zu entschärfen. Leider wenig erfolgreich. Weiterhin brettern selbst in der Nacht einzelne Hobbyfahrer durch den Wald auf der Suche nach dem Kick. „Tendenz steigend“, sagte die Frankfurter Abteilungsleiterin Stadtforst, Tina Baumann. „Es gibt keinen Waldbereich, der verschont wird.“ roe