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Hilfe vom Profi

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Wiesenschäden
Foto: Peter Schmitt

Die Sauen kamen zum Neumond im Januar. In nur wenigen Nächten hatten sie mehrere Hektar Grünland umgepflügt. Die Reparatur machte uns Sorgen. Doch es gab unerwartete Hilfe. Heiko Hornung

Es gibt Momente, da verliere ich jegliche Zurückhaltung. Einer ist gekommen, wenn ich auf einer drei Hektar großen Wiese stehe, die als solche nicht mehr zu erkennen ist. Hier und an sechs anderen Stellen hatten die Sauen ganze Arbeit geleistet. Es müssen große Rotten gewesen sein, denn für ihren Anschlag hatten sie während des Neumondes nur wenige Tage Zeit. Soweit wir in den vergangenen Jahren Wiesenschäden zu beheben hatten, haben wir von tagelanger Handarbeit bis zu vorhandenen Maschinen alles mögliche eingesetzt und Erfahrungen gesammelt.
Vor einigen Jahren schafften wir zur Pflege von Blühstreifen einen Mulcher an, den die Jagdgenossen auch zur Reparatur von Grünlandschäden durch Sauen einsetzten sollten. Eigentlich ist er dafür nicht konstruiert worden. Bei entsprechend langem Einsatz und vielen Fahrten hin und her ließ sich damit wieder eine einigermaßen glatte Fläche herstellen. Oft blieben aber doch Krater übrig, die den Landwirten beim Mähen Verdruss bereiteten. Darüber hinaus setzten wir verschiedene Kombigeräte zur Wiesenreparatur ein, aber kein System machte uns so richtig glücklich.
Ein zufriedenstellendes Ergebnis lieferte das Fräsen und die Neueinsaat. Doch diese Variante war inklusi
Es gibt Momente, da verliere ich jegliche Zurückhaltung. Einer ist gekommen, wenn ich auf einer drei Hektar großen Wiese stehe, die als solche nicht mehr zu erkennen ist. Hier und an sechs anderen Stellen hatten die Sauen ganze Arbeit geleistet. Es müssen große Rotten gewesen sein, denn für ihren Anschlag hatten sie während des Neumondes nur wenige Tage Zeit. Soweit wir in den vergangenen Jahren Wiesenschäden zu beheben hatten, haben wir von tagelanger Handarbeit bis zu vorhandenen Maschinen alles mögliche eingesetzt und Erfahrungen gesammelt.
Vor einigen Jahren schafften wir zur Pflege von Blühstreifen einen Mulcher an, den die Jagdgenossen auch zur Reparatur von Grünlandschäden durch Sauen einsetzten sollten. Eigentlich ist er dafür nicht konstruiert worden. Bei entsprechend langem Einsatz und vielen Fahrten hin und her ließ sich damit wieder eine einigermaßen glatte Fläche herstellen. Oft blieben aber doch Krater übrig, die den Landwirten beim Mähen Verdruss bereiteten. Darüber hinaus setzten wir verschiedene Kombigeräte zur Wiesenreparatur ein, aber kein System machte uns so richtig glücklich.
Ein zufriedenstellendes Ergebnis lieferte das Fräsen und die Neueinsaat. Doch diese Variante war inklusive Arbeits- und Maschinenstunden plus Saatgut und Ernteausfall nicht die günstigste Lösung (s. Seite 66).
Im vergangenen Jahr hatten wir den „Wiesenengel“ im Einsatz, der als erste Maschine brauchbare Ergebnisse lieferte (s. WuH 11/2018). Bei einer Produktpräsentation hatte Kollege Peter Schmitt vor zwei Jahren allerdings eine Maschine gesehen, die ihn schwärmen ließ (s. WuH 8/2017). Damals befand sich der „PlanierProfi“ der Firma CRACO noch in einer stetigen Entwicklung. Auf Nachfrage erfuhren wir nun, dass das Gerät inzwischen in einer finalen Version in die Produktion gegangen sei.
Zur Erinnerung: Das Gerät funktioniert wie ein riesiger, starker Vertikutierer. Zwei gegenläufige Walzen, die leicht über den aufgewühlten Boden geführt werden, zerkleinern die aufgeworfenen Grassoden. Unter dem Gerät bildet sich quasi ein Erdvorhang, der gleichmäßig über dem Boden verteilt wird und so eine ebene Fläche schafft. Soweit das Grünland eben und unbeschädigt ist, lockern die Messer den Boden auf, ohne die Grasnarbe zu beschädigen. Eine nachlaufende Stabwalze drückt das Substrat fest. Falls die Wiese total zerstört ist, kann eine Säeinheit auf dem Gerät installiert werden, die den Grassamen in den Erdvorhang hineinbläst.

Der „PlanierProfi“ wird etwas über dem Boden geführt, hier bei der Grundeinstellung neun Zentimeter.

Die Schlegel und die Wellen sind aus einem Spezialstahl, der hohe Belastungen aushält. In den vergangenen zwei Jahren wurden an dem „PlanierProfi“ noch einige Punkte verbessert: Die Lager der Stabwalze wurden verstärkt, ebenso die Wandung der Walzen. Die Wellenstummel am Ende der Walzen sind austauschbar, was die Wartung an sich und die Kosten dafür senkt. Die Riemenspannung des Antriebs wurde überarbeitet. Bei einem Neugerät müssen die Riemen nach fünf bis zehn Stunden Laufzeit nur nachgezogen werden und laufen dann wartungsfrei, verspricht der Hersteller. Den „PlanierProfi“ gibt es in verschiedenen Ausführungen. Im Testrevier stand ein Vorführgerät mit 2,65 m Arbeitsbreite zur Verfügung. Mit einer Arbeitsgeschwindigkeit von 4 bis 5 km/h schafft die Maschine ungefähr einen Hektar pro Stunde. Etwas umständlich war am Anfang das Einstellen der Stabwalze. Doch ist die richtige Höhe gefunden, läuft und läuft das 1,6 t schwere Gerät hinter einem mindestens 120 PS-starken Schlepper einwandfrei. Zwei Landwirte arbeiteten mit ihm. Ihr Urteil, auch einige Tage danach bei einem Flächenbegang, als sich das Erdreich gesetzt hatte, war einmütig: „Das Beste, was wir bislang zur Wiesenreparatur hatten.“ Das Testgerät kostet in der Grundausstattung rund 18 000 € netto. Für eine Säeinheit kommen noch einmal 3 000 € hinzu. Für ein einzelnes Revier ist diese Anschaffung sicher etwas hoch. Doch bei entsprechendem Einsatz in mehreren Revieren oder in Hegeringen kann sich die Maschine für einen Lohnunternehmer oder einen Maschinenring durchaus lohnen

Blick unter die Maschine: Zu sehen sind die beiden gegenläufigen Wellen mit den aufgesetzten Messern und links die Stabwalze, die sich während der Arbeit mit Erdreich zusetzt.
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