Einen Hund im Wohnhaus unterzubringen, ist nicht jedermanns Sache oder überall möglich. Zwingerhaltung ist eine gute Alternative, wenn eine gut isolierte Behausung den Jagdkameraden vor Kälte und Feuchtigkeit schützt. Jörg Rahn zeigt eine Hundehütte „Marke Eigenbau“.
Da die Hunde im Zwinger gern auf dem Dach ihrer Hundehütte liegen, sollte dieses möglichst ohne Neigung gebaut werden. Ist die Behausung allerdings Niederschlägen ausgesetzt, ist eine Dachneigung von mindestens 2 bis 3 Zentimetern und ein Dachüberstand von 10 bis 15 Zentimetern nötig.
Bei dieser Baubeschreibung gehe ich von einem Standplatz im überdachten Zwinger aus. Die Hüttengröße ist für Terrier und Bracken ausgerichtet. Für größere Hunderassen müssen natürlich entsprechende Maße genommen werden. Unsere Hütte hat einen rechteckigen Grundriss, alle Wände bis auf die Trennwand innerhalb der Hütte sowie das Dachund der Fußboden sind doppelwandig und mit einer 4 Zentimeter dicken, beschichteten Glaswollelage isoliert.
Für die Innenwände habe ich beschichtete Spanplatten (2 cm dick) verwendet, sie lassen sich später leicht reinigen. In der fertigen Hundehütte werden die Ecken und Fugen mit Silikon ausgespritzt, so dass sich dort kein Ungeziefer verstecken kann. Der größere hintere Raum dient dem Hund als Schlafplatz. Damit er ihn mit seiner eigenen Körperwärme aufheizen kann, darf das Raumvolumen nicht zu groß sein. Die Türöffnung in der Trennwand wird so ausgesägt, dass sie versetzt zur Außentür liegt.
Auf diese Art und Weise kann die Zugluft nicht in den Schlafraum dringen, und der Hund liegt geschützt. Alle Außenwände wurden aus gehobelten Brettern gefertigt. Der Innenraum sowie das Dach sollten später mit einer Liegeschwielenmatte ausgelegt werden, um beim Hund Druckstellen zu vermeiden. Der Bau der Hundehütte beginnt mit der Fertigung der Seitenteile. Hierfür benötigt man zuerst die beschichtete Spanplatte A (102x70x2 cm). Auf diese nagelt beziehungsweise schraubt man die Dachlatten B (102x6x4 cm) mit ihren breiten Seiten.
Sie schließen dabei bündig mit der Platte ab. Zwischen B (1+2) setzt man nun D1 und D2 (58x6x4 cm), sie schließen mit A ab. Damit die Isolierschicht nicht so leicht hin und her rutschen kann, nagelt man die Dachlatte C (90x6x4 cm) mittigauf A. Das heißt, zwischen B und C ist eine einheitlichte Weite von 26 Zentimetern.
Nun legt man den Dämmstoff (90x26x4 cm) in die Aussparungen. In diesem Fall handelt es sich um beschichtete Glaswolle, man kann aber auch Styropor oder Hartschaumplatten verwenden. Damit die Glaswolle nicht verrutscht, wird sie mit Dachpappennägeln an A befestigt. Bevor die gehobelten Bretter auf B, C, D genagelt werden, tackern wir ein Stück Teppichboden (102×70 cm) auf diese Dachlatten. Er bildet eine zusätzliche Dämmschicht und verhindert ein Verrutschen der Isolierung. Im Anschluss nagelt man die gehobelten Nut- und Federbretter (102x70x2 cm) auf die Seitenwand. In gleicher Weise stellt man nun die zweite Seitenwand her.
Als nächstes wird die Rückwand gebaut. Hierzu benötigen wir die Spanplatte E (70x60x2 cm). Auf diese nagelt man die Dachlatten F (70x6x4cm) mit ihren breiten Seiten (6 cm). Sie schließen mit der Platte bündig ab. Zwischen die beiden Latten F setzt man die Dachlatten G (48x6x4 cm), diese schließen ebenfalls bündig ab. In der Mitte der Platte E befestigt man nun die Dachlatte H (58x6x4 cm). Die lichte Weite zu F beträgt 21 Zentimeter. Die Flächen zwischen F und H kleidet man mit Glaswolle (58x21x4cm) aus und nagelt diese mit Nägeln fest. Nun folgen der Teppichboden (70×60 cm) und die gehobelten Bretter (70x77x2 cm), die an den Längsseiten jeweils 8,5 Zentimeter überstehen.
Nachdem auch diese Seite fertiggestellt worden ist, beginnen wir mit dem Bau der Türseite. Genau wie für die Rückwand benötigen wir eine Spanplatte J (70x60x2 cm), die die gleiche Größe wie E hat. Bevor wir aber die Dachlatten aufnageln können, muss das Türloch eingezeichnet und ausgesägt werden. Hierfür werden zunächst 10 und dann 50 Zentimeter von der Plattenunterkante abgemessen, damit die Öffnung eine Höhe von 40 Zentimetern aufweist. Für eine Einstiegsbreite von 25 Zentimetern werden von der rechten Kante 10 und 45 Zentimeter abgemessen. Zieht man mit Hilfe eines Winkel entlang der Markierungen Striche, ergibt sich jetzt automatisch das Türloch.
Nachdem die Tür ausgesägt worden ist, können die Dachlatten K (70x6x4cm) an die Außenkanten der langen Seiten angebracht werden. Zwischen K nagelt man jetzt die Dachlatten M (48x6x4 cm).
Die beiden Seitenwände (oben) sind in ihrer Bauweise identisch. Nachdem die Latten auf die Spanplatte genagelt wurden, füllt man die Zwischenräume mit Dämmstoff. Anschließend werden die äußeren Bretter ohne Überstand aufgebracht. Bei der Rückwand (unten) stehen diese 8,5 cm über.
Als Abschluss der Türseiten dienen die Dachlatten L(58x4x4 cm). Nach oben und untenbegrenzen die Dachlatten N (25x4x4cm) die Tür. Jetzt kann die beschichtete Glaswolle in die leeren Fächer gelegt und angenagelt werden.
Das Ganze betackert man im Anschluss mit einem Teppichboden (70×60 cm), schneidet die Türöffnung aus und benagelt die Seite (70x77x2 cm) mit gehobelten Brettern. Die Bretter stehen an den Seiten jeweils 8,5 cm über die isolierte Fläche hinaus. Oben und unten schließen sie bündig ab. Als Fußboden dient die beschichtete Spanplatte O (90x60x2cm). Auf die Längsseiten nagelt man die Dachlatten P (90x6x4 cm), die bündig abschließen. Am oberen und unteren Ende der Spanplatte fügt man die Kanthölzer Q (48x6x4 cm) dazwischen ein. Mit dem Kantholz R (78x6x4 cm) teilt man den rechteckigen Boden in Längsrichtung. Die lichte Weite zwischen R und P beträgt dabei 21 Zentimeter. Jetzt folgt genau wie bei allen anderen Seiten das Einlegen der Isolierung, das Benageln mit Teppichboden und das Aufbringen der Bretter (107x77x2 cm). Ist dies geschehen, können die zuvor zusammen genagelten Seiten mit dem Fußboden verbunden werden. Das Dach wird aus zwei Teilen gefertigt, wobei S fest mit dem Rest der Hundehütte und V abnehmbar angebracht werden. Man kann den Deckel aber auch in einem Stück fertigen. Für eine Hütte im überdachten Zwinger, stehen die Bretter jeweils „nur“ 2 Zentimeter über die Seiten hinaus, ansonsten würde ich einem Überstandvon 10 bis 15 Zentimeter den Vorzuggeben.
Die unteren Bretter des isolierten Fußbodens müssen an allen vier Seiten 8,5 cmüberstehen. Darauf werden die vier Seitenelemente gesetzt und verbunden
Sind Fußboden, alle Seitenteile sowie Rück-und Vorderansicht fertiggestellt, wird der Korpus der Hütte zusammengesetzt. Schraubzwingen sind dabei eine wertvolle Hilfe.
Für den festen Teil benötigen wir einebeschichtete Spanplatte S (15x60x2cm). Auf die Schmalseiten nagelt man die Kanthölzer T (15x6x3 cm), so dass sie bündig abschließen. Dazwischen werden die Dachlatten U (48x6x3 cm) gesetzt. Die Isolierung und das Anbringen des Teppichbodens geschieht in gewohnter Weise. Danach erfolgt das Aufnageln der Bretter (81x21x2cm) und zwar so, dass sie an jeder Seite, mit Ausnahme der Seite, die zur Türöffnung hin zeigt, 10,5 Zentimeter überstehen. Hier bleibt ein 4,5 Zentimeter breiter Streifen unverbrettert, auf dem die Dachbretter von V zu liegen kommen.
Nach der Fertigstellung dieses kleinen Deckelteiles wird er in das offene Dachteil gelegt und festgenagelt. Der größere herausnehmbare Dachteil kann jetzt gefertigt werden. Er besteht aus einer beschichteten Spanplatte V (75x60x2 cm), die an ihrem oberen und unteren Ende mit den Kanthölzern a (60x6x3 cm) benagelt wird. Sie schließen bündig ab. Dazwischen setzt man die Hölzer b (63x6x3cm). b1 und b3 schließen seitlich mit V ab, b2 wird in der Mitte befestigt. Isolierung und Bespannung erfolgen wie zuvor. Bei der Bebretterung muss darauf geachtet werden, dass das erste Brett nur 4,5 Zentimeter über die Oberkante der Spanplatte hinausragt, an allen anderen Seiten stehen sie 10,5 Zentimeter über.
Die Dachbretter bilden also eine Fläche von 90x81x2 Zentimetern. Damit ist das Dach der Hundehütte komplett. Wer seinem Hund etwas Gutes tun will, der baut im Abstand von 40 Zentimetern von der Türseite aus gemessen, eine Trennwand (58x59x2cm) in die Hütte. Damit sie bei der Reinigung herausgenommen werden kann, gleitet sie in zwei aufgeschraubten U-Profilen. Die Türöffnung erhält die gleiche Größe (40×25 cm) wie die Außentür, liegt nur entgegengesetzt zu ihr. Die Trennwand wird aus einer beschichteten Spanplatte gefertigt. Als zusätzlicher Zug-luftschutz kann man in der äußeren Tür eine nach beiden Seitenbewegliche Plexiglasscheibe einsetzen, die mittels zweier Scharniere an der Türöffnungsoberkante angeschraubt wird. Neigt der Hund dazu, sämtliche Gegenstände zu benagen, ist es ratsam, die Hüttenkanten mit einer Blechkante zu versehen. Die beiden Türöffnungen lassen sich vor dem Zernagen durch entsprechende U-Eisen sichern. Damit ist die Hüttefertiggestellt und kann nach entsprechender Auspolsterungbezogen werden.