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Insektensterben: Auch Neonic-Ersatz giftig

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Wer geglaubt hat, dass mit dem Verbot von Neonicotinoiden (Neonics) das Insektensterben beendet ist, irrt. Die Royal Holloway Universität in London untersuchte Alternativ-Insektizide mit dem Wirkstoff Sulfoxaflor, der in mehreren Ländern bereits zugelassen und dessen Verwendung in Deutschland beantragt ist.

Pflanzenschutz
Alternativmittel zu den verbotenden Neonicotinoiden stehen ebenfalls im Verdacht schädlich für Insekten zu sein.
Foto: Karl-Heinz Volkmar

Die Wissenschaftler stellten fest, dass beispielsweise Erdhummeln, die dem Wirkstoff ausgesetzt waren, rund 54 Prozent weniger Nachwuchs hatten. Experten vermuten, dass der Ersatzstoff ähnlich auf Bienen wirkt.
Im Frühjahr stimmten die EU-Staaten mehrheitlich für ein Verbot von drei Neonics. Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid. Noch in diesem Jahr dürfen diese Stoffe nur noch in Gewächshäusern angewendet werden. Diese Mittel lähmen und töten Insekten. Jetzt müssen Landwirte andere Substanzen finden, mit denen Maiswurzelbohrer und Rapsglanzkäfer bekämpft werden können. Grundlage für das Verbot war ein Urteil des Gerichts der Europäischen Union. Der Chemieriese Bayer hat gegen die Entscheidung Berufung eingelegt. red.

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