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Jäger in Rheinland-Pfalz begleiten neues Luchsprojekt

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In Rheinland-Pfalz ist ein neues Luchsprojekt angelaufen, welches die Auswilderung des Luchses im Pfälzer Wald mithilfe der Jäger aktiv voranbringen soll. Gleichzeitig stellen die Grünen Jäger unter Generalverdacht für illegale Abschüsse.

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Luchse sollen im Pfälzer Wald ausgewildert werden. (Foto: H. Lehmann)
Mehrere Luchse sollen im Pfälzer Wald ausgewildert werden, um dort eine möglichst stabile Population aufzubauen. Nach einer intensiven jagdfachlichen Prüfung der Chancen und Risiken musste eine natürliche Wiederbesiedlung durch Zuwanderung in dieser Gegend ausgeschlossen werden. Unüberwindbare Hindernisse sowie mangelnder Lebendnachweis der Pinselohren stehen dieser Lösung im Weg. Die rheinland-pfälzische Jägerschaft wird das Projekt offen und zielführend begleiten, so der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz.
 
Speziell ausgebildete Jäger sind bereits als „Luchsbeauftragte“ in den Wäldern unterwegs und prüfen mögliche Spuren der Großkatze. Der Landesjagdverband betont, dass Jäger in Wolf, Luchs, Bär oder Wildkatze keine zu bekämpfenden Konkurrenten sehen, sondern als Teil eines geschützten und nachhaltig genutzten Lebensraumes begreifen.
 
Trotz deutschlandweiter Bemühungen der Jäger um die Stabilisierung der Pinselohr-Population, wird momentan heftig gegen deutsche Jäger gewettert. Cornelia Behm, Sprecherin für Ländliche Entwicklung und für Waldpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen, nahm den Abschuss der Luchsin im Bayerischen Wald Anfang Mai zum Anlass, um noch einmal in einer Pressemitteilung darauf hinzuweisen, dass der Luchs als Jagdkonkurrent verstanden würde, „der Wildtiere reißt, die man selber schießen könnte.“
 
Der Verdacht, so Behm, läge deshalb nahe, dass es sich bei den illegalen Abschüssen und Vergiftungen von Luchsen wahrscheinlich um Jäger handeln würde. Die Vorfälle würden dem ohnehin schon schlechten Image der Jagd in Deutschland weiter schaden. Eine alternative Erklärung zu der fehlenden Ausbreitung der Luchs-Population trotz Nachwuchses und geeigneter Lebensräume hat Behm nicht. Auch nicht, woher all die Luchse kommen, die plötzlich überall gesichtet werden.
 
Der Bayerische Jagdverband (BJV) verurteilte den Abschuss der Luchsin. Seit Anfang der 90er Jahre ist die „Wildland-Stiftung Bayern“, die sich als Naturschutzorganisation des BJV für Artenvielfalt einsetzt, führend am „Luchsprojekt Bayern“ beteiligt. Seit 2013 hat sich der WWF der Trägergemeinschaft des Projektes angeschlossen.
dmk
 
 
 
 
 

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