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Jäger und Landesregierung kooperieren in Sachen Wolf

1939


Nach zwei Jahren Beratung wurde heute in Potsdam eine Kooperationsvereinbarung zum Wolf zwischen Landwirtschaftsminister Dr. Jörg Vogelsänger und dem Präsidenten des Landesjagdverbandes (LJV) Brandenburg, Dr. Wolfgang Bethe, unterschrieben.

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Dr. Wolfgang Bethe (links) und Jörg Vogelsänger unterzeichnen einen Kooperationsvertrag zum Thema Wolf (rechts) (Foto: LJVB)
Grundlage ist das gemeinsame Ziel, zu einem möglichst umfassenden Wissen über die Verbreitung und Populationsstruktur des Wolfes in Brandenburg zu gelangen. „Nur auf dieser Basis können Maßnahmen ergriffen werden, die ein konfliktarmes Miteinander von Mensch, Wild und Wolf ermöglichen sowie die Akzeptanz des Wolfes in Brandenburg fördern“, so Georg Baumann, Geschäftsführer des LJVB.
„Wir als anerkannter Naturschutzverband wollen sachlich mit dem Thema umgehen und benötigen dringend valide Zahlen“, betonte Bethe im Gespräch mit WILD UND HUND. Sie sind die Voraussetzung für einen sachlichen Umgang mit dem Thema. Dazu müssen die Berechnungsgrundlagen vergleichbare Zahlen bieten. Ein Teil der Vereinbarung ist das gemeinsame Bemühen um aussagekräftige Informationen über den Erhaltungszustand und den Populationstrend. „ Wir müssen auch Zählungen in Gebieten vornehmen, die nicht betreten werden dürfen, wie in Bergbauaufgabelandschafen“, betonte Bethe.
„Deshalb unterstützt der LJVB das Monitoring-Programm des Landes Brandenburg mit Schulungen zu Wolfskundigen“, erklärt Bethe. Bislang wurden über 100 Wolfskundige aus den Reihen der Jägerschaft geschult, weitere Veranstaltungen sind geplant. Die über das ganze Land verteilten Wolfskundigen sind Ansprechpartner vor Ort und wissen, wie Wolfshinweise den strengen Monitoring-Vorgaben entsprechend protokolliert werden. Auf diese Weise sollen möglichst viele belastbare Hinweise gesammelt werden, um zu einer wissenschaftlich relevanten Bestandsermittlung zu gelangen.
Das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) wird den LJVB künftig noch stärker in das Wolfsmanagement und Wolfsmonitoring einbinden. Erkenntnisse über den Bestand und die Ausbreitung des Großprädatoren sollen regelmäßig ausgetauscht werden. Gleiches gilt für geplante Aktivitäten in Sachen Wolf.
In Brandenburg gibt es elf Wolfsrudel, ein Wolfspaar und zwei Einzelwölfe. In drei Gebieten ist noch unklar, ob es sich dort um Einzeltiere, ein Paar oder ein Rudel handelt. In vier weiteren Gebieten wird Hinweisen auf das Vorkommen von Wölfen nachgegangen. Bethe schätzt die Anzahl auf deutlich über 100 Wölfe.
PM LJVB/uao

 

 

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