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Jagd ist legal – Wilderei ist kriminell

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KOMMENTAR DES CHEFREDKATEURS HEIKO HORNUNG ZUM POLIZISTENMORD

(Foto: Peter Schmitt)

Die mutmaßlichen Mörder von Kusel waren keine Jäger! Punkt! Es ist trügerisch, wenn Jäger glauben, dass die öffentliche Meinung die Grenze zwischen dem Wilderer (Jäger auf Abwegen) und dem Jäger klar ziehen kann, denn bis 2020 ging der Jagdscheininhaber und mutmaßliche Täter noch legal auf die Pirsch.

Sooft im Rahmen der Polizeiarbeit von einer abgelegten Jägerprüfung und von Jagdwaffen gesprochen wird, dürfen Jäger, Jagdverbände, Jagdmedien nicht müde werden zu betonen, dass trotz dieser Umstände Männer wie diese nicht zur grünen Zunft zählen.

Ihr Handwerk ist nicht die legale Jagd, die dem Tierschutz verpflichtet ist und die das Leid von Wildtieren verhindern will. Die Gemeinschaft der Jäger folgt den Grundsätzen der Waidgerechtigkeit und ist gesetzestreu.

Das Handwerk des Wilderers ist brutal. Er kennt kein Mitleid, keine Schonzeit und kein Gesetz. Er schießt aus dem Auto, im Dunklen mit dem Scheinwerfer, wahllos auf alles, was im Lichtkegel oder der Nachtsichttechnik stehen bleibt. Was nicht im Feuer fällt, verludert oder quält sich wochenlang mit schlechten Schüssen herum. Muttertierschutz und die Achtung vor dem Mitgeschöpf sind dem Wilderer fremd und er missachtet alles, was ein Jäger als waidgerecht versteht. Es geht ihm um Gewinn- oder Prahlsucht. Die Tat ist schwerer Diebstahl und das mit Waffen.

Es gibt keinen Grund diese Taten zu romantisieren. Der Fall von Kusel hat gezeigt, wie hemmungslos Wilderer sind. Sie schrecken mit ihrem illegalen Werkzeug sogar vor Mord nicht zurück – und das nicht nur in Afrika. Das Phänomen der Wilderei ist nicht neu, nur nicht mehr gegenwärtig, wie es der Oberstaatsanwalt Udo Gehring ausdrückte. Er sagte: „Es gehört nicht zu unserer Vorstellung von Deutschland, dass jemand auf offener Straße mit Jagdwaffen anfängt zu schießen, nur weil er beim Wildern erwischt wird.“

Aber, was heißt denn „nur beim Wildern“?

Jeder Jäger weiß, dass es immer noch in deutschen Revieren passiert. Bei dem Gedanken, wie oft Jäger in der Nacht Fahrzeugen im Revier begegnen, jagt es einem mit dem Wissen um die Tat von Kusel, eine Gänsehaut über den Rücken.

Es mutet fast wie ein Witz an, dass Wilderei, die mit Waffen begangen wird, kaum härter als Kaufhaus-Diebstahl bestraft wird.

In den seltensten Fällen führt die Gewalt gegen Wildtiere oder gegen Jäger zu strafrechtlicher Verfolgung oder gar Verurteilung. Es wäre zu begrüßen, wenn Polizei und die Gerichte diese Taten nicht weiter als Bagatellen betrachtet, nur weil sie im Wald stattfinden.

Gute Jagd ist legal und hilft, wie die Arbeit der Polizei, unsere Welt etwas heiler und besser zu machen. Wilderer sind Schwer-Kriminelle und als solche sollten sie, ob mit oder ohne Jägerprüfung, ob mit oder ohne Jagdwaffen, auch behandelt werden.

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