Das Bakterium EHEC, das mittlerweile deutschlandweit 14 Todesopfer forderte, kann möglicherweise – wie der chronische Botulismus – aus der Biogasanlage kommen.
Die EHEC-Bakterien, aber auch die Bolutlismus auslösenden Sporen Clostridium botulinum gelangen über Gülle oder Restmasse aus Biogasanlagen als Dünger auf die Nahrung, die roh oder ungewaschen die Darmerkrankung auslösen. Doch wie kommt das Bakterium in die Biogasrestmasse? Wiederkäuer können beispielsweise den Erreger „physiologisch wieder ausscheiden. Außerhalb ist er einige Wochen überlebensfähig.
Biogasrestmasse stinkt nicht und stellt deswegen für Obst und Gemüse eine perfekte Düngung dar. Wartezeiten vor der Ausbringung der Gärreste bis zum Erntezeitpunkt sind nicht bekannt. Untersuchungen von Marta Carballa von der Universität Santiago de Compostela (2008) belegen, dass sich auch Colikeime (wie EHEC) im Gärrest finden lassen, die dann eventuell infektiös nach Ausbringung auf die Gemüsefelder sein könnten, verbreitet der Agrarinfodienst Proplanta. Dies vermuten Wissenschaftler ja bereits auch bei Sporen von Clostridium botulinum, wenn in die Biogaseinlagen Risikomaterialien wie Hühnerkot, Speisereste und Schlachthofabfälle – oder aber auch ausgemähtes Jungwild – eingebracht werden. Auch hier besteht eine hohe Infektionsgefahr des chronischen Botulismus für Mensch und Tier. Bei dem Bakterium EHEC könnte sich die Situation ähnlich darstellen, vermuten Wissenschaftler der Agrar- und Veterinär-Akademine (AVA). red