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KRÄHENJAGD – Ausrüstung

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Sich unsichtbar zu machen, ist das Wichtigste bei der Jagd auf die außerordentlich intelligenten, misstrauischen Vögel, die einen sehr guten Gesichtssinn haben und äußerst lernfähig sind.

Flintentarnung_250
Mit Klebebändern können glänzende Gewehrteile getarnt werden. (Foto: Stutz)
Fahrzeuge stellt man weit entfernt vom Blind ab, damit die schlauen Rabenvögel diese nicht mit dem Lockbild und der Jagd in Verbindung bringen können.



Blind/Tarnschirm
Für den Stand stellt man bestmöglich einen Tarnschirm mitten auf ein Feld. So hat man freies Schussfeld in alle Himmelsrichtungen. Von Hochspannungsleitungen und anderen Ansitzmöglichkeiten für Krähen, von denen aus die schwarzen Flieger das Lockbild unter die Lupe nehmen können, sollte Abstand gehalten werden.
Der Schirm ist maximal mit zwei Jägern zu besetzen, die darin ausreichend Platz haben sollten. Zu groß darf er jedoch nicht sein, da die Krähen sonst hineinschauen können.
An vier bis sechs Stangen (Hidepoles) befestigt man mit Klammern und Kabelbindern Tarnnetze (aus Nylon in Max-4, Real tree oder/und ein Bundeswehr-Tarnnetz oder – je nach Umgebung – auch anderes Material wie Strohmatten). In Bodennähe kann man den Schirm sehr blickdicht halten, während man auf Gesichtshöhe den Gardineneffekt eines Nylon-Tarnnetzes ausnutzen kann. So ist im Sitzen Deckung geboten und dennoch hat man einen guten Blick durch die „Gardine“ auf das Lockbild. Nach oben ist der Schirm offen oder – gerade bei etwas größeren Schirmen – teils mit einem Tarnnetz abgedeckt. Eine ideale Größe ist etwa 1,5 Meter Höhe x 1,8 Meter Breite x 1 Meter Tiefe.
Hier sehen Sie die einzelnen Schritte des Schirm-Aufbaus:

 


Stangen 1_Stutz AS Blind Tarnung 1_95 AS Blind Tarnung 2_95 AS Blind fertig_95 AS Blind Jagd_95

 


Das „freundliche Lockbild”
Durch das „freundliche Lockbild” wird den Krähen ein attraktiver Futterplatz vorgetäuscht, zudem sie sich gesellen sollen.
Stefanie Treuer Grafik Lockbild_250
Aufbau des Lockbildes (Grafik: St. Treuer)
Die Plastik-Lockkrähen (mindestens 15 Attrappen, besser doppelt so viele) werden vor dem Stand in einer Entfernung von 15 bis 25 Metern aufgestellt. Auf eine besondere Anordnung, wie bei der Taubenjagd notwendig, ist dabei nicht zu achten. Zu dicht sollten die Attrappen jedoch nicht stehen. Anhand der äußeren Krähen kann der Schütze die Entfernung besser einschätzen. Direkt vor dem Schirm ist eine Fläche frei zu halten, in die angelockte Krähen einfallen sollen. Auf den Wind ist zu achten (siehe Graphik).
Man kann das Lockbild auch durch überfahrenes Wild, wie zum Beispiel Hasen, anreichern und mehrere Attrappen um dieses Objekt konzentrieren. Auch erlegte Krähen können mit Hilfe kleiner Astgabeln oder Drahtgestellen in das Lockbild integriert werden.

 


Sockie und Flockie_250
Links „Sockie”, rechts „Flockie” (Fotos: Stutz, Standke)
 „Sockies” und „Flockies”
Beflockte Lockvögel haben eine höhere Lockwirkung als unbeflockte Modelle, sind jedoch teurer in der Anschaffung. Man kann sich die „Flockies“ aber auch selber basteln. Eine Anleitung gibt Ihnen WILD UND HUND: Locker beflockt.pdf
Mit etwas Geschick und wenigen Utensilien lassen sich preiswerte „Motion Decoys“, also sich bewegende Attrappen, herstellen...
Eine weitere Möglichkeit ist es, unbeflockten Plastikkrähen einen schwarzen Socken (Größe 46) überzuziehen und sie damit zu „Sockies“ zu machen.

 


Feindbilder (Präparat mit Habicht auf Krähe, Fuchs mit Krähe oder Uhu)
Bei der Hüttenjagd wird der Effekt ausgenutzt, dass Krähen auf den Uhu lauthals hassen und mit ihrem Geschrei weitere Artgenossen herbeirufen. Die Aufregung dauert allerdings nur eine begrenzte Zeit, die der Jäger beherzt nutzen muss.
Jagdhund
Ein brauchbarer Jagdhund apportiert erlegte Krähen und bringt sie schnell in den Schirm. Er verhindert, dass sich geflügelte Krähen aus dem Staub machen, und tut kranke Vögel ab. Krähen stören sich weniger an einem apportierenden Hund als an einem zweibeinigen „Sammler“ mit Flinte. Zur Nachsuche ist ein Hund unersetzlich. Auch der Hund muss abgeschirmt sein: Für Hunde gibt es extra „Dogblinds” (Tarnzelte) im Handel.
Waffe
Flinte oder Halbautomat. Selbstladeflinten sind im engen Schirm einfacher nachzuladen und werden auch aufgrund ihrer Magazinkapazität bevorzugt. Halb-Chokes sind ausreichend, Dreiviertel- oder Vollchoke auch möglich. Die Waffe sollte getarnt werden, zumindest die glänzenden Teile, wie der Lauf (Gewehrsocke, Tarnklebeband). Gerade die Selbstladeflinten gibt es in Camouflage-Optik zu kaufen. Bei der Jagd ist ein elektronischer Gehörschutz (beispielsweise von Peltor, Sordin oder MepaBlue) zu empfehlen.
Munition
Patronen mit 36 Gramm Vorlage zwischen 2,7 und 3,5 Millimeter im Kaliber 12/70 oder 12/76 haben sich bei der Jagd auf Krähen bewährt.

 

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