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Landesversammlung in Bayern – Kreisgruppen fordern Vockes Abwahl

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Mit Spannung erwarten viele Mitglieder des Bayerischen Jagdverbands (BJV) die nicht öffentliche, außerordentliche Landesversammlung des BJV am 26. Oktober in Schrobenhausen. BJV-Präsident Prof. Jürgen Vocke plant Insidern zufolge nicht teilzunehmen.

Mechtild Maurer, Schatzmeisterin des BJV, setzt sich für klare Finanzstrukturen ein.
Foto: Vivienne Klimke
Thomas Schreder, Vizepräsident des BJV, leitet den Verband jetzt kommissarisch mit Maurer.
Foto: Vivienne Klimke

Das kommissarische Präsidententeam des BJV, Vizepräsident Thomas Schreder und Schatzmeisterin Mechtild Maurer, versucht inzwischen, die Situation zu deeskalieren und wieder Einigkeit im Verband herzustellen. In einem Schreiben an die Kreisgruppen vom 21. Oktober haben sie „eine neue Offenheit, mehr Transparenz und eine verbesserte Informationspolitik“ versprochen. Ihre Ziele zeigen allerdings, wie weit der Verband bisher offenbar von ordnungsgemäßem Wirtschaften entfernt war. So müsse man „genaue Prozesse festlegen, die eine satzungskonforme Verwendung der Finanzmittel sichern“, Vergütungen klar formulieren, offenlegen und durch die Delegierten freigeben lassen und die Verbandsarbeit und die Verwendung der Mittel auf die Erwartungen der Mitglieder des BJV ausrichten. Zum Landesjägertag 2020 sollen die Delegierten eine neue Satzung und Geschäftsordnung vorgelegt bekommen. Dabei wird es einem Mitwirkenden zufolge unter anderem darum gehen, die Alleinberechtigungen des Präsidenten, die ihn bei geschickter Anwendung quasi unangreifbar machen können, auf ein demokratisches vertretbares Maß zurückzufahren.

Wie sich die Kreisgruppen in Schrobenhausen positionieren werden, nachdem Präsident Vocke am 14. Oktober ankündigte, seine Ämter ruhen zu lassen, ist unklar. 14 von ihnen, davon die meisten aus Oberbayern, hatten fristgerecht, also bis zum 10. Oktober, teils mehrere Anliegen oder Anträge zur Landesversammlung vorgebracht. Das geht aus den von der BJV-Geschäftsstelle an die Kreisgruppen verschickten Unterlagen hervor. Sechs Kreisgruppen forderten demnach die Abwahl oder Abberufung des Präsidenten Vocke und des Justiziars Greeske. Vier rückten auch die Verantwortlichkeit des Hauptgeschäftsführers Dr. Joachim Reddemann in den Blick. Sie sprachen ihm das Misstrauen aus oder forderten eine Überprüfung seiner Verantwortlichkeiten für das vom Wirtschaftsprüfer aufgedeckte Finanzdebakel sowie gegebenenfalls eine Sanktionierung. Zwei stellten zudem Antrag auf Abwahl der Vizepräsidenten und auf Wahl eines kommissarischen Präsidenten und Vizepräsidenten. Drei weitere drängten auf Neuwahl des Präsidiums beim Landesjägertag 2020 in Lindau. Eines ist sicher: In Sachen Wirtschaftsprüfung kann der Verband momentan kaum Entscheidungen treffen, da die Staatsanwaltschaft für die Ermittlungen gegen Prof. Jürgen Vocke die Unterlagen beschlagnahmt hat (WuH berichtete). red.

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