Rund 40 Institutionen und Verbände haben am 29. Juni des gemeinsamen Positionspapiers „Wälder für Niedersachsen“ unterzeichnet.
Laut Agrarminister Christian Meyer (Grüne) ist dies die „Richtschnur für eine nachhaltig-ökologische Bewirtschaftung“ der niedersächsischen Wälder.
Rund 40 Vertreter von Institutionen und Verbänden auf Landesebene haben ein gemeinsames Positionspapier zur Behandlung der Wälder in Niedersachsen verabschiedet. Die LJN war nicht darunter. Foto: ML Niedersachsen/Jongebloed/mh
In dem Papier heißt es unter anderem: „Strukturreiche naturnahe Wälder sind Lebens- und Rückzugsraum der einheimischen Wildarten. Angepasste Wildbestände ermöglichen die naturnahe Entwicklung ihres Lebensraums.“ Man erkenne an, dass Wald und Wild untrennbar miteinander verbunden seien und die Jagdnutzung im Wald ein Einkommensfaktor sein könne. Der angestrebte Waldumbau könne jedoch nur bei regional angepassten Schalenwildbeständen gelingen. Eine ungestörte Verjüngungsentwicklung ohne Schutzmaßnahmen vor Schäden durch Wild awi derzeit auf großen Flächen in Niedersachsens Wäldern kaum möglich. Die jährlichen Kosten dafür würden rund zehn Millionen Euro betragen, zu viel aus Sicht der Unterzeichner. Die Effektivität der Bejagung soll unter Wahrung der Eigentümerinteressen weiter gesteigert werden.
Laut Papier wird das Landwirtschaftsministerium die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Regelungen zum Wildschadensersatz im Wald und die Förderpolitik mit dem Ziel der ökosystemverträglichen Anpassung der Wildbestände im Wald überprüfen und weiterentwickeln. Gemeinsam soll ein Leitbild zur Jagd im Wald erarbeitet werden. Die Landesjägerschaft Niedersachsen hat aus diesem Grund nicht unterschrieben. „Aus unserer Sicht ist dieser Passus eine politische Absichtserklärung, die nicht in ein solches Positionspapier passt und politisch betrachtet einen Freifahrtschein bedeutet“, heißt es zur Begründung. mh