Mecklenburg-Vorpommerns CDU-Innenminister Lorenz Caffier hat eine Kurzwaffe für die Jagd von einem Händler aus dem Umfeld des Rechtsextremisten-Netzwerks “Nordkreuz” gekauft. Das räumte er laut ZDF am Freitag, den 13. November, ein. Nun ist der Innenminister gestern zurückgetreten.
Lorenz Caffier trat gestern von seinem Amt als Innenminister in Mecklenburg-Vorpommern zurück.
Pressefoto: Ministerium für Inneres und Europa
Seit Tagen wurde der mediale Druck auf den Politiker immer größer, da er zunächst noch ausweichend auf die Frage eines Journalisten geantwortet habe, ob er privat als Jäger eine Waffe bei oder über ein ehemaliges Mitglied einer rechtsextremistischen Gruppierung gekauft habe. Letzten Freitag räumte Caffier den Kauf laut Spiegel dann doch ein: „Ja, habe ich. Eine Kurzwaffe. Anfang 2018, auf Basis der gesetzlichen Grundlagen und zu einem Zeitpunkt, als der Mann noch nicht unter Verdacht stand und im In- und Ausland als zuverlässiger Ausbildungspartner der Polizei galt.“
Daher habe er zu dem Zeitpunkt des Kaufes nicht gewusst, dass der Waffenhändler Verbindungen ins rechte Milieu habe. Auch den Behörden lagen Anfang 2018 keine Verdachtsmomente zu der Firma vor, heißt es beim ZDF. Laut Caffier führe er die Waffe ausschließlich zur Jagd, da eine Kurzwaffe dort zur normalen Ausrüstung gehöre.
Rücktritt unumgänglich
Gestern zog er die Konsequenzen und trat zurück, sein Landtagsmandat will der CDU-Politiker jedoch behalten. Laut tagesschau.de sagte er, dass er wegen der Affäre nicht mehr die nötige Autorität für sein Amt besäße und seine Familie sowie sein Umfeld mit dem Rücktritt schützen wolle. Außerdem sagte er zu dem Waffenkauf: „Nicht der Erwerb war ein Fehler, sondern der Umgang damit – dafür entschuldige ich mich.”
Torsten Renz, bisherige CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag, soll nun Nachfolger von Caffier werden und das Amt übernehmen. Die kommende Woche soll er vereidigt werden.
aml