Die Population der freilebenden Nandus im Nordwesten Mecklenburg-Vorpommerns stabilisiert sich. Aktuell wurden am 3. November vom Biosphärenreservat Schaalsee-Elbe und der Arbeitsgruppe Nandumonitoring 244 Tiere gezählt – 22 weniger als im letzten Jahr. Die Population geht auf Nandus zurück, die im Jahr 2000 aus einem Gehege im schleswig-holsteinischen Grönau entwichen sind. Seitdem wächst sie stetig an.
Die Nandu-Population geht auf Tiere zurück, die im Jahr 2000 aus einem Gehege im schleswig-holsteinischen Grönau entwichen sind.
Foto: Dr.Karl-Heinz Betz
Nach Einschätzung des Bundesamtes für Naturschutz sei bislang jedoch nicht erwiesen, dass die 1,40 Meter großen, ursprünglich in Südamerika beheimateten Laufvögel heimische Arten aus ihrem Lebensraum verdrängen würden. Die Nandus verursachen jedoch landwirtschaftliche Schäden bis in höhere fünfstellige Bereiche hinein. Deshalb wurden in diesem Jahr per Ausnahmegenehmigung mehr als 100 Eier angebohrt, um die Population nicht noch stärker anwachsen zu lassen. Nandus unterliegen nicht dem Jagdrecht, und es ist auch nicht beabsichtigt, die Ausbreitung dieser Neozoen mit jagdlichen Mitteln einzudämmen. mh