Die Population der freilebenden Nandus im Nordwesten stabilisiert sich. Anfang November wurden vom Biosphärenreservat Schaalsee-Elbe und der Arbeitsgruppe Nandumonitoring 244 Tiere gezählt – 22 weniger als im letzten Jahr. Die Population geht auf Nandus zurück, die im Jahr 2000 aus einem Gehege im schleswig-holsteinischen Grönau entwichen sind.
Der Nandu gehört im Norden Deutschlands schon zum Landschaftsbild.
Foto: Frank Gottschalk
Seitdem wächst sie stetig an. Nach Einschätzung des Bundesamtes für Naturschutz sei bislang jedoch nicht erwiesen, dass die 1,40 Meter großen, ursprünglich in Südamerika beheimateten Laufvögel heimische Arten aus ihrem Lebensraum verdrängen würden. Die Nandus verursachen jedoch landwirtschaftliche Schäden bis in höhere fünfstellige Bereiche hinein. Deshalb wurden in diesem Jahr per Ausnahmegenehmigung mehr als 100 Eier angebohrt, um die Population nicht noch stärker anwachsen zu lassen. Nandus unterliegen nicht dem Jagdrecht, und es ist auch nicht beabsichtigt, die Ausbreitung dieser Neozoen mit jagdlichen Mitteln einzudämmen. mh