18.12.2014
In der Haard (NRW/Kreis Recklinghausen), einer 55 Quadratkilometer großen, bewaldeten Hügellandschaft aus Sandstein, ist Muffelwild aufgetaucht. Ein Mitarbeiter vom Forsthof des Regionalverbandes Ruhr (RVR) hat die etwa achtköpfige Herde entdeckt. Unklar ist, wie die Wildschafe in das Gebiet zwischen südlichem Münsterland und nördlichem Ruhrgebiet gelangt sind.
Foto: In der Haard wurde der Totalabschuss von Muffelwild angeordnet. (Foto: Silvio Heidler) |
Fachleute halten eine Zuwanderung aus dem Sauerland aufgrund der großen Entfernung für sehr unwahrscheinlich. Von Auswilderungen oder Verlusten aus umliegenden Gehegen ist laut Haltener Zeitung nichts bekannt.
Die Jagdbehörden haben umgehend den Abschuss angeordnet. Das hält auch RVR-Oberforstrat Kersten Blaschczok nach Medienangaben für sinnvoll. Neben Dam-, Reh- und Schwarzwild könne man eine weitere Schalenwildart „schlichtweg nicht dulden“.
Eckhard Wildhagen, Vorsitzender der Hegegemeinschaf Haard/Haardvorland, sieht das ähnlich. Die Tiere seien Fremdlinge und „passen nicht ins Biotop“. Befürchtet werden Wildschäden. Ein Lamm soll bereits erlegt worden sein. Andererseits gebe es auch Jäger, die einem Totalabschuss ablehnen. Aus ihrer Sicht sind die Muffel bei entsprechender Hege keine Gefahr für Natur und Landschaft. Als tagaktive Art seien die Boviden attraktiv für die Erholungssuchenden in der Haard, die zum Naturpark Hohe Mark gehört.
chb