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Neues aus der Wildbiologie: Wolf sorgt für Stress

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Rehe lassen sich von Prädatoren stärker aus der Ruhe bringen als von Menschen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus Schweden, in der Stresshormone von Rehen in zwei unterschiedlichen Gebieten miteinan­ der verglichen wurden.

Rehwild wird durch Menschen weniger gestört als durch Prädatoren.
Foto: Marco Schütte

Das eine Gebiet ist durch eine dichte menschliche Besiedlung und die Abwesenheit von großen Prädatoren (Luchs und Wolf) gekennzeichnet, während es in dem anderen Gebiet wenige Menschen, dafür aber Luchse und Wölfe gibt, die die dortige Rehpopulation in den ver­ gangenen Jahrzehnten deutlich reduziert haben.

Die Forscher von der Grimsö Wild­ life Research Station fingen für ihre Arbeit über 300 Rehe und analysier­ ten den Gehalt an Stresshormonen im Blut der Stücke. Im Mittel war dieser in dem Gebiet ohne Großprädatoren um circa 30 % niedriger als in dem Gebiet mit Luchs und Wolf, obwohl Störungen durch Menschen im ersten Gebiet viel häufiger vorkommen. Dieser Unter­ schied könnte daran liegen, dass Störungen durch Menschen für Rehe besser kalkulierbar sind als Angriffe durch Prädatoren. Rehe können menschlicher Störung ausweichen (etwa über die Verschiebung der Aktivität in die Dämmerung) und sich dar­ an gewöhnen. Das scheint ihnen bei Prädatoren weniger gut zu gelingen. Johannes Lang

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