ANZEIGE

Nordrhein-Westfalen: Wolfsaktivisten mit unfassbaren Vorwürfen gegen Pferdehalter

4384

Im Schernbecker Wolfsgebiet bei Wesel wurde innerhalb von zwei Tagen ein zweites Pony vermutlich von Wölfen gerissen und fast völlig aufgefressen. Das Tier graste in der Nähe eines Flughafens und 100 Meter vom Wohnhaus der Besitzer entfernt.

Wolfsaktivisten mit unfassbaren Vorwürfen gegen Pferdehalter (Symbolbild: Capri23auto/Pixabay)

Die Zahl der getöteten Pferde oder Ponies steigt damit auf fünf. Andere Tiere wurden verletzt. In der Gegend gibt es zahlreiche Pferdehalter und Reiterhöfe. Eine völlige Einstallung wäre nicht tierschutzgerecht, und der Bau vermeintlich wolfssicherer Zäune ist vielerorts nicht möglich oder zumutbar. Ohnehin überwindet eine ortsansässige Wölfin regelmäßig Stromzäune von 1,20 Meter. Ein Schäfer hatte bereits ihren Abschuss beantragt, weil seine Herde regelmäßig angegriffen und Schafe getötet wurden. Ein Gericht hatte dies abgelehnt. Die Täterschaft sei nicht eindeutig nachgewiesen. Neben der Wölfin GW954f gibt es seit 2020 dort auch ein Rudel mit zwei Erwachsenen und einer jährlich schwankenden Anzahl von Welpen.

Nun behauptet ein Verein „Wolfsschutz Deutschland“, Pferdebesitzer würden gewollt ihre Tiere den Wölfen als Futter darbieten, um auf diese Weise deren Abschuss zu provozieren. Der Verein verkauft dies nicht als Vermutung, sondern als Tatsache, wenn er auf seiner Website schreibt: „Es ist nun schon das dritte Mal, dass Halter*innen ihre Tiere ‚opfern‘ „. Auf der Vereins-Website eine weitere, als Frage getarnte Behauptung: “Geben sich Halter*innen am Ende sogar noch Tipps, wie ungeliebte Haustiere abgeschoben werden können?“

Der als gemeinnützig eingetragene und damit zur Ausstellung von steuermindernden Spendenquittungen berechtigte Verein ruft NRW-Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser auf, sich nicht „dem Druck der Agrar- und Jagdlobby zu beugen“ und auf der „Seite des Rechts und Wahrheit (sic!)“ zu stehen. Das Foto eines Hochsitzes „in Weidenähe“ auf der Website soll offenbar suggerieren, dass die Jäger schon mit dem Finger am Abzug für die Entnahme der Wölfe bereit stehen.

rdb

ANZEIGE

ANZEIGE
Aboangebot