Nicht Wölfe, sondern Rabenvögel sind für den Löwenanteil der Lämmerverluste verantwortlich. Dies betonte Günther Czerkus vom Bundesverband der Berufsschäfer im November 2018.
Der Kolkrabe – und nicht etwa Isegrim – ist die größte Bedrohung für Lämmer.
Foto: Dr. Helmut Jaschhof
Die hitzige Diskussion um die Rückkehr des Grauhunds habe die Öffentlichkeit von diesem „riesengroßen“ Problem der Schäfer abgelenkt. Während sich zum Beispiel die Verluste durch Isegrim in Mecklenburg-Vorpommern auf etwa 100 beliefen, gingen die durch Rabenvögel jährlich in die „Tausende“, mit beträchtlicher Dunkelziffer. Czerkus betont, die enorm lernfähigen Gefiederten hätten sich stellenweise auf Schafe spezialisiert und attackierten besonders frisch gesetzte Lämmer, die von ihrer entkräfteten Mutter nicht verteidigt werden könnten. Allerdings seien nicht nur Neugeborene gefährdet: Das schwerste Lamm dass er persönlich an Huckebein verloren habe, brachte 25 Kilo auf die Waage, so Czerkus. Gegenmaßnahmen, wie Krähen-Warnrufe und chemische Substanzen, hätten sich als wirkungslos erwiesen. Eine Bejagung der Rabenvögel lehnt Czerkus allerdings ab. rig