Der Feldhamster ist heute eines der am meisten gefährdeten Säugetiere Westeuropas. Die Intensivierung der Landwirtschaft und der anhaltende Flächenverbrauch für Siedlungen, Industriegebiete und Infrastruktur verschärfen die Situation.
Das Land Rheinland-Pfalz, die Stadt Mainz und die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz engagieren sich daher gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten für den Schutz der Feldhamster. Im Landesartenschutzprogramm „Aktion Grün“ ist der Feldhamster die Leitart für Agrarflächen.„Gerade in dieser Jahreszeit – nach der Ernte der Felder – die heute auf großer Fläche und in großer Geschwindigkeit läuft, haben die Feldhamster ein Problem: Es fehlt für sie und ihren Nachwuchs Nahrung und Deckung“, sagte Staatssekretärin Katrin Eder und betonte:
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„Aber noch ist kein Winterschlaf. Wir haben hier in Mainz das wichtigste und eines der letzten Vorkommen von Feldhamstern in Rheinland-Pfalz. In den kommenden Monaten werden die aufgebauten Schutzmaßnahmen ihre Wirkung entfalten. Landwirtinnen und Landwirte lassen auf ihren Feldern für die Hamster Blühstreifen und Luzerne stehen. Ich bedanke mich für die Bereitschaft und das Engagement der beteiligten landwirtschaftlichen Betriebe, der Stadt Mainz und der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz. Gemeinsam können wir dieses Engagement ausbauen.““Die Stadt Mainz hat schon seit 2007 ein Feldhamsterschutzkonzept, das im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt werden konnte. Das Projekt hier zeigt uns, dass Artenschutz bei uns vor der Haustür beginnt“, ergänzte Janina Steinkrüger, Umweltdezernentin der Landeshauptstadt. „Der Hamster zählt sicherlich zu den Sympathieträgern unter den gefährdeten einheimischen Säugetieren – mit der Aktion können wir viele Menschen für das Thema Artensterben und notwendigen Artenschutz sensibilisieren.“Allein seit dem Jahr 2016 hat das Umweltministerium über das Artenhilfsprogramm des Landes rund 700.000 Euro an Projektträger im Feldhamsterschutz ausgezahlt. Aktuell werden alle bekannten Vorkommen der Feldhamster in Rheinland-Pfalz durch das Landesamt für Umwelt kartiert. Über die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz findet, gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz und Interreg, der Austausch mit fünf weiteren Bundesländern und mit Partnern in Frankreich statt. Erfahrungen zum Schutz der kleinen Nager werden geteilt und weitere Maßnahmen abgestimmt. Rheinland-Pfalz wird diese Erfahrungen nutzen, um eine Hamsterstrategie zu erarbeiten.
PM / mkuem/ jb