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Rotmilan: Risikofaktor Windkraft

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Die Kollision mit Windkraftanlagen ist bei Rotmilanen in Sachsen-Anhalt mit 45,6 % aller Fälle die häufigste Todesursache. Das geht aus einer Studie hervor, die im September 2019 von einer Forschergruppe um Martin Kolbe vom Rotmilanzentrum in Halberstadt erstellt wurde.

Milane sind durch Windkraftanlagen besonders stark gefährdet.
Foto: Michael Stadtfeld

Die Wissenschaftler werteten dazu 658 Meldungen von Totfunden über den Zeitraum von 1951 bis heute aus. In 41 % der Fälle konnte keine Todesursache ermittelt werden. Von der Nachkriegszeit bis zum Jahr 2000 war die Kollision mit elektrischen Freileitungen (28,7 %) die Haupttodesursache. Auch menschliche Verfolgung (27 %) spielte eine nennenswerte Rolle. Im Zeitraum von 2000 bis 2019 sind die genannten Faktoren mit 4,9 % und 1,5 % respektive in den Hintergrund getreten. Dagegen häufen sich Zusammenstöße im Straßenverkehr (23,5 %). Mehr als die Hälfte der globalen Rotmilan-Population brütet in Deutschland, ein besonderer Schwerpunkt ist Sachsen-Anhalt. Die Gefährdung von Greifvögeln durch Windkraftanlagen wurde zuletzt anläßlich des „Windenergiegipfels“ am 5. September kontrovers diskutiert. rig


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