Die Kollision mit Windkraftanlagen ist bei Rotmilanen in Sachsen-Anhalt mit 45,6 % aller Fälle die häufigste Todesursache. Das geht aus einer Studie hervor, die im September 2019 von einer Forschergruppe um Martin Kolbe vom Rotmilanzentrum in Halberstadt erstellt wurde.
![RS217370_Rotmilan 27.06-04.07.2015-22](https://wildundhund.de/wp-content/uploads/sites/2/2019/10/RS217370_Rotmilan-27.06-04.07.2015-22.jpg)
Milane sind durch Windkraftanlagen besonders stark gefährdet.
Foto: Michael Stadtfeld
Die Wissenschaftler werteten dazu 658 Meldungen von Totfunden über den Zeitraum von 1951 bis heute aus. In 41 % der Fälle konnte keine Todesursache ermittelt werden. Von der Nachkriegszeit bis zum Jahr 2000 war die Kollision mit elektrischen Freileitungen (28,7 %) die Haupttodesursache. Auch menschliche Verfolgung (27 %) spielte eine nennenswerte Rolle. Im Zeitraum von 2000 bis 2019 sind die genannten Faktoren mit 4,9 % und 1,5 % respektive in den Hintergrund getreten. Dagegen häufen sich Zusammenstöße im Straßenverkehr (23,5 %). Mehr als die Hälfte der globalen Rotmilan-Population brütet in Deutschland, ein besonderer Schwerpunkt ist Sachsen-Anhalt. Die Gefährdung von Greifvögeln durch Windkraftanlagen wurde zuletzt anläßlich des „Windenergiegipfels“ am 5. September kontrovers diskutiert. rig