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Seeadler wurden vergiftet

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09.07.2015

Die am 21. Juni in einem Wald bei St. Michaelisdonn im Landkreis Dithmarschen tot aufgefundenen Seeadler sind vergiftet worden.

Wie das schleswig-holsteinische Umweltministerium am 7. Juli mitteilte, war die gesamte Seeadlerfamilie betroffen – die beiden Altadler und zwei fast flügge Jungadler.
Zunächst waren das Seeadlermännchen und mögliche Köderstücke aufgefunden worden. Wenige Tage später entdeckte man das verendete Weibchen. Die beiden toten Jungvögel wurden aus dem Horst geborgen. Untersuchungen im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin haben nun ergeben, dass zumindest das Weibchen sowie die beiden Jungtiere durch das Pflanzenschutzmittel Mevinphos vergiftet wurden. Die Untersuchung des männlichen Tieres ist noch nicht abgeschlossen.
Mevinphos ist in keinem Land der Europäischen Union zugelassen. Eine versehentliche Vergiftung der Seeadler kann deshalb ausgeschlossen werden. Das Umweltministerium geht daher von einem kriminellen Verstoß gegen das Naturschutzrecht aus und hat bereits Strafanzeige gestellt. Für die Ergreifung der Täter will der Naturschutzverband WWF 5000 Euro Belohnung aussetzen.
Mit diesem Fall sind es bereits 13 Seeadler, die in den letzten Jahren mit dem Verdacht auf Vergiftung aufgefunden und im Auftrag des Umweltministeriums auf Gifte untersucht wurden. Acht Vögel wurden mit Mevinphos, einer mit Carbofuran und einer mit Parathion vergiftet. Alle diese Pflanzenschutzmittel sind in der EU mittlerweile verboten. Im Landkreis Dithmarschen ist dies der zweite Fall im laufenden Jahr.
mh
 

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