Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa kündigte an, Maßnahmen zur schnelleren Verteilung des Landes von weißen Farmern an Schwarze zu ergreifen. 72 Prozent der Farmen gehören 24 Jahre nach dem Ende der Apartheid immer noch der weißen Bevölkerung. Lediglich vier Prozent seien im Eigentum von Schwarzen. Der seit Februar amtierende Staatschef sehe sich vor einer historischen Aufgabe. Die jetzigen weißen Besitzer sollen ersatz- und kompensationslos ihr Land räumen. Ziel sei es, Arbeitsplätze und die Ernährung des Landes zu sichern sowie den Tourismus um 50 Prozent zu steigern. Wie das passieren soll, ist noch offen.
Staatspräsident Cyril Ramaphosa will das Land umstrukturieren und weiße Farmer enteignen.
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Mit diesem Versprechen geht Ramaphosa auf Stimmenfang für die Parlamentswahl 2019. Im Nachbarland Simbabwe führte die teils gewaltsame Enteignung zum Verfall vieler Farmen. Das als Kornkammer des südlichen Afrikas bezeichnete Simbabwe ist seit dem massiven Rückgang der Agrarproduktion in einer schweren Wirtschaftskrise. Mitte bis Ende Juli fanden im südafrikanischen Parlament Anhörungen der nationalen Agrarverbände statt. Ob diese etwas bewirken werden, war bis Redaktionsschluss offen. Sollte die Regierung die Zwangsenteignung umsetzen, könnte auch der Jagdtourismus, der jährlich mehr als 50 Millionen Euro in die Kassen des Landes spült, beeinträchtigt werden. red.