Nicht-heimische Arten verursachten in Europa zwischen 1960 und 2020 Kosten von über 116 Milliarden Euro.
Auch dem heimischen Waschbären wird ein erhebliches Schadenspotential zugeordnet (Foto: jggrz/Pixabay)
Ein internationales Team von Forschenden hat die durch invasive Arten in Europa entstandenen Kosten untersucht. In ihren im Fachjournal „NeoBiota“ erschienenen Studien zeigen sie, dass im Zeitraum 1960 bis 2020 Schäden von mehr als 116 Milliarden Euro durch nicht-heimische Arten entstanden sind, davon in Deutschland geschätzte acht Milliarden Euro. Die Ausgaben verzehnfachten sich in jeder Dekade – zudem seien die realen Kosten wahrscheinlich um ein Vielfaches höher.
Die Wanderratte, das Wildkaninchen, der Asiatische Eschenprachtkäfer, das Beifußblättrige Traubenkraut und die Plattwurmart Gyrodactylus salaris gelten in Europa als die fünf größten Kostenverursacher unter den invasiven Arten. Weitere Tiere mit Schadenspotential: Bisamratte, amerikanischer Mink, Enok und Waschbär. Die Studie weist darauf hin, dass einige der entstehenden Ausgaben nur schwer zu quantifizieren sind und nennt die Beeinträchtigung menschlicher Gesundheit oder das Verdrängen heimischer Arten als Beispiele für indirekte Kosten.
Die Gründe für die Einwanderung und Einschleppung invasiver Arten sind vielfältig: Tourismus, Klimaerwärmung, Handel und Verkehr.
Ausrotten kann man invasive Arten nicht. Sie müssen allerdings bekämpft werden. Das ist von der Europäischen Kommission inzwischen auch so vorgeschrieben. Jagdlich kommt dabei vorwiegend der Einsatz von Fallen in Frage. Die hessische Landesregierung verbot im Juli den Einsatz von Totschlagfallen, was die Reduzierung der Neozoen erschwert.
rdb