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Tut der auch wirklich nichts?

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In Schleswig-Holstein soll jetzt ein runder Tisch zeitnah darüber beraten, wie man mit der steigenden Anzahl von Wölfen im Land umzugehen hat.

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Wölfe in Niedersachsen sollen besendert und deren Verhalten kontrolliert werden (Foto: Shutterstock)
Bisher sind in Scheswig-Holstein mehr als 20 Wolfsnachweise erfolgt. „Dass mehr Wölfe als angenommen auftauchen, wirft eine Reihe von Fragen für den praktischen Umgang mit der Situation auf. Diese werden wir gemeinsam mit den Beteiligten von Nutztierhaltern bis hin zum Naturschutz abarbeiten. Ziel ist es, einen möglichst breiten Grundkonsens zu finden“, sagte Robert Habeck (Grüne), Umweltminister von Schleswig-Holstein, am 10. Juni 2015 in Kiel, als er über die Auftaktsitzung des Runden Tisches berichtete.
Inhaltlich soll der Runde Tisch schrittweise Lösungen für einzelne Bereiche erarbeiten, die das Ministerium dann laufend in das Managementprogramm integriert. Das sind die Fragen der Finanzierung und Entschädigung, der praktische und rechtliche Umgang mit Ausnahmen vom im Bundesnaturschutzgesetz verankerten Tötungsverbot von Wölfen und die Problematik des Gnadenschusses bei verunfallten Wölfen. Auch die von der Europäischen Union festgesetzte Obergrenze der Entschädigung will Habeck prüfen lassen.
Im Nachbarland Niedersachsen, wo man einen festen Bestand von 50 Wölfen annimmt, ist die Politik dabei, die Akzeptanz des Wolfes in der Bevölkerung zu verspielen. Mehr Wölfe bringen auch mehr Probleme. So ist es in den Bereichen um die Truppenübungsplätze Bergen und Munster mittlerweile keine Seltenheit mehr, Wölfe am hellen Tag anzutreffen.
Das Umweltministerium in Hannover scheint nun erkannt zu haben, dass die bisherige Linie nicht zu halten ist. Hieß es bisher immer, der Wolf sei ein scheues Tier und im Übrigen streng geschützt, sollen jetzt zunächst die aufdringlichsten Wölfe aus Munster besendert und bei auffälligem Verhalten mit Gummigeschossen vertrieben werden. Wie das genau in den gesetzlichen Rahmen passt, ist noch unklar. Auch Wölfe aus den vier anderen Rudeln in Nordostniedersachsen sollen besendert und deren Verhalten kontrolliert werden.
Kommunalpolitiker aus den Wolfsregionen werfen dem niedersächsischen Ministerium zu langes Zögern vor, denn monatelang sei nichts passiert. Einer der ehrenamtlichen Wolfsberater ist mittlerweile ausgestiegen und wirft dem Ministerium vor, ihn und seine Kollegen nicht genug zu informieren und bei Konfliktfällen im Stich zu lassen. Regelungen für Konfliktfälle würden nicht existieren. Die Wolfsberater sind teilweise Anfeindungen aus der Bevölkerung ausgesetzt, weil sie für die empfundene Bedrohung durch Wölfe verantwortlich gemacht werden.
Das Ministerium verspricht eine Verbesserung der Situation durch das neu eingerichtete Wolfsbüro mit drei Mitarbeitern, das Anfang Juli seine Arbeit aufnehmen und in Hannover angesiedelt sein soll. Das ist den Kommunalpolitikern zu weit weg. Ihrer Meinung nach gehört das Büro mitten in die Wolfsregion.
mh
Mehr zum Thema sowie die aktuellen Wolfsmanagementpläne der Länder finden Sie auf: wildundhund.de/wolf

 

 



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