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Vandalismus, Zerstörung und Diebstahl am Wildabwehrzaun

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Ministerin Köpping: „Dieser Zaun verhindert die Ausbreitung der Schweinepest, er muss respektiert werden!“

Am Wildabwehrzaun im Landkreis Görlitz, der eine Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verhindern soll, sind erneut Fälle von Vandalismus und Diebstahl festgestellt worden. Der Metallzaun soll die Bewegung von Wildschweinen und damit die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in weitere Teile Sachsens verhindern. Um das Seuchengeschehen zu begrenzen wird die als gefährdetes Gebiet festgelegte Restriktionszone komplett eingezäunt. Nun wurden im westlichen Verlauf an mehreren Abschnitten der Zaun zerschnitten und Spannschlösser gestohlen.

(Symbolbild: Heinz Lehmann)

Am Elektrozaun, der einen zusätzlichen Schutz entlang der Neiße bietet, wurde mehrfach die Stromversorgung samt Batterien gestohlen. Jäger berichten zudem, dass Tore, die an Wegen und unter Brücken die Durchlässigkeit des Wildabwehrzauns für Anlieger und Landwirtschaft gewährleisten, nicht geschlossen werden. Dadurch ist die erforderliche Absperrwirkung des Zauns gegenüber den Wildschweinen nicht gegeben.
Sozialministerin Petra Köpping appelliert:

»Dieser Zaun verhindert die Ausbreitung der Schweinepest in Deutschland. Damit soll die Landwirtschaft vor noch größeren Schäden durch die Tierseuche bewahrt werden. Der Zaun muss deshalb unbedingt respektiert werden. Wir werden die Fälle von Zerstörung und Diebstahl zur Anzeige bringen. Dies sind keine Dumme-Jungen-Streiche, weil sie einen großen wirtschaftlichen Schaden anrichten können.« Die Ministerin danke allen Beschäftigten des Landkreises Görlitz, des Sachsenforsts, der Landestalsperrenverwaltung, den Jägern und den beteiligten Firmen für die schnelle Reparatur der zerstörten Abschnitte. Minister Köpping erklärt: »Bitte schließen sie auch die Tore am Zaun, wenn sie ihn bei Spaziergängen oder für berufliche Fahrten passieren müssen. Wir dürfen der Tierseuche nicht diese Schlupflöcher zur weiteren Ausbreitung bieten. Wir werden den Zaun schnellstmöglich noch einmal mit Warnschildern versehen, damit seine Funktion allen klar wird.«

Bereits zum Jahresbeginn gab es neben kleineren Schäden, die schnell behoben werden konnten, in der Nähe der Gemeinde Krauschwitz wiederholt die Zerstörung mehrerer hundert Meter langer Zaunabschnitte. In Bad Muskau wurden die Zäunungen ebenfalls mehrfach gezielt zerstört. Auch Stromversorgung und Batterien des Elektrozauns wurden entwendet. Die Landestalsperrenveraltung hat deshalb jetzt 15 Weidezaun-Komplett-Geräte und 20 Batterien nachbestellt, um die entwendete Technik zu ersetzen.

Insgesamt rund 160 km Metallzaun wurden bisher im gefährdeten Gebiet mit einer Gesamtfläche von 989 km² errichtet, davon 60 km an der deutsch-polnischen Grenze zwischen dem Anschluss an Brandenburg im Norden und Görlitz im Süden. Weitere 95 Kilometer Festzaun werden gerade aufgestellt. Der Zaun ist mit einer Höhe von ca. einen Meter so konzipiert, dass er für andere Tiere, wie Rehe und Hirsche, passierbar bleibt. Ergänzend wurden Hotspots mit Elektrozäunen vorläufig gesichert.
Seit dem Indexfall am 31. 10. 2020 wurden insgesamt 194 mit ASP infizierte Tiere oder Kadaver festgestellt. Es gab 281 Fallwildfunde. Davon waren 167 ASP-Positiv. Von 53 bei Unfällen umgekommen Wildschweinen war ein Tier infiziert. Bei 417 Entnahmen waren 25 Tiere ASP-Positiv. Zur Unterstützung der Fallwildsuche wurden inzwischen in insgesamt 68 Einsätzen 8 Kadaverspürhunde aus Bayern und Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt. Mit Unterstützung des Staatsbetriebes Sachsenforst und einer Spezialfirma konnten mittels Drohneneinsatz in unzugänglichen Gebieten des Biosphärenreservates und des Forstbezirkes Oberlausitz bei einer punktuellen Taxierung insgesamt 351 Stück Schwarzwild detektiert werden sowie in einem ersten Projekt mit hochspezialisierten Drohnenpiloten eine drohnengestützte Entnahme von Schwarzwild durchgeführt werden. Die Entnahme der Tiere im gefährdeten Gebiet erfolgt auch über Fallen. 14 dieser Fanganlagen sind derzeit an verschiedenen Standorten im Einsatz. Die Maßnahmen zur Entnahme der Tiere im gefährdeten Gebiet werden durch das Landestierseuchenbekämpfungszentrum koordiniert, das mit dieser Aufgabe eigens einen Mitarbeiter, Herrn Dr. Lars Liebig, betraut hat. Er stimmt die Maßnahmen mit dem operativen Stab des lokalen Krisenzentrums des Landkreises Görlitz und dem Landestierseuchenbekämpfungszentrum des Freistaates Sachsen ab.
Am 31. 10. 2020 wurde die ASP erstmals im Freistaat Sachsen bei einem erlegten Tier bestätigt. Die ASP ist eine ansteckende Allgemeinerkrankung der Schweine (Haus- und Wildschweine), die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über vom Schwein stammende Lebensmittel (Fleisch, Wurst) sowie über kontaminierte Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge) und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.

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