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Wenzel: Weniger Rehe bedeuten weniger Wölfe

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In einem Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung am heutigen Freitag relativiert Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) den Unmut der Bevölkerung über jüngste Zwischenfälle mit Wölfen und verweist auf die Verantwortung von Jägern und Nutztierhaltern.

Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) sieht keine wirklichen Gefahren durch den Wolf. Man müsse eben lernen, sagt er.
Foto: Markus Hölzel

Wenzels Tipp für die Jäger zur Begrenzung der Wolfspopulation lautet: Sie müssen einfach mehr Schalenwild schießen und dem Wolf so die Nahrungsgrundlage schmälern. Der Minister im HAZ-Interview: „Je mehr Rehe es gibt, desto größer ist nämlich erwiesenermaßen die Zahl der Beutegreifer. Weniger Rehe würden also auch weniger Wölfe bedeuten.“ Dass die Wölfe dann auf Nutztiere ausweichen würden, müsse niemand befürchten. Aus Sachsen mit seiner vergleichsweise längeren Wolfserfahrung wisse man, dass Nutztiere nur mit 0,8 Prozent auf dem Speiseplan der Wölfe stehen würden.
In Niedersachsen dagegen wächst derzeit der Unmut über die anhaltenden Zwischenfälle mit Wölfen und Nutztieren. Die Belastbarkeit der Weidetierhalter, mit der Wenzel in dem Interview konfrontiert wird, relativiert der Minister mit dem Hinweis darauf, dass zum Beispiel Schweinehalter einen im Vergleich zu Schafhaltern viel höheren Aufwand betreiben müssten, als Schutzmaßnahmen gegen Wölfe einzuleiten. Gleichwohl habe er Verständnis, denn, so Wenzel: „Ich habe selbst mal Ziegen gehalten.“
Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, bezeichnete Wenzels Einlassungen als „Worthülsen“ und gefährlich für das Wolfsmanagement im Land. Einige der Äußerungen zeugten angesichts der jährlichen Reproduktionsraten von 30 Prozent beim Wolf von „Hilflosigkeit“ und sollten von eigenen Unterlassungen und Fehlern ablenken. „Handeln statt Worthülsen wäre angesagt“, so Dammann-Tamke. mh


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