Wenn von Bracken die Rede ist, denken wir meistens an die hochläufigen Vertreter dieser Gattung. Die Westfälische Dachsbracke ist dagegen weniger bekannt. HARTMUT ROTH stellt den einzigen Vertreter der deutschen Niederlaufhunde vor.
Fotos: Ulf Muuss, Dr. Georg Zerfass
Bundesweit wird 2009 mit etwa 40 Welpen der Westfälischen Dachsbracke gerechnet. Foto: Dr. Georg Zerfass
mern versehen. Zur Zucht zugelassen wurden alle Bracken und Dachsbracken, die keine zuchtausschließenden Mängel hatten, wie zum Beispiel Gebiss- oder Formfehler, Wesensmängel und ähnliches. 1972 wurde eine umfassende Zuchtordnung erlassen. Seitdem darf nur mit Hunden gezüchtet werden, die eine Anlagen- oder Gebrauchsprüfung sowie eine erfolgreiche Formbewertung vorweisen können. Nach verschiedenen Verschärfungen werden heute nur schussfeste Hunde zur Zucht zugelassen, die in den Anlagenfächern wie in der Formbewertung gute Werte (mindestens Note 3) erzielt haben. Erwünscht sind selbstverständlich Nachweise auf Leistungsprüfungen sowie Leistungszeichen. Der Gedanke der Zucht gesunder und leistungsstarker Gebrauchshunde im korrekten Arbeitstyp wird heute vorbildlich umgesetzt. Das Zuchtvolumen der Bracken und Dachsbracken orientiert sich seit jeher am Bedarf. Gezüchtet wurde immer nur so viel, wie auch benötigt wurde.
Ein „handlicher“ Hund, der sich auch leicht mit auf den Ansitz nehmen lässt.
Als typischer Vertreter der Waldgebrauchshunde soll die Westfälische Dachsbracke alles Wild finden und laut vor die Schützen bringen. Sie muss weder apportieren noch im Wasser arbeiten. Die Bracke muss bei der ihr eigenen Passion viel gearbeitet und gefordert werden, da sie sich sonst ihre Arbeit gern selbst besorgt. Die „Gebrauchsanleitung“ zum erfolgreichen Stöbern steht in der Prüfungsordnung. Wenn der Hund so ausgebildet wird, dass er die Anlagen- und Gebrauchsprüfung besteht, ist er in aller Regel brauchbar. Man sollte auf keinen Fall eine Dressur nach herkömmlichem Muster vornehmen. Alle Bracken sind durch Konsequenz, Verständnis und die enge Bindung ihrem Führer zu motivieren. Für ihn tun sie dann alles und kommen nach getaner Arbeit auch wieder zurück. Es sollte nicht Ausbildungsziel sein, den Hund in jeder Lage abrufen zu können, so beruhigend das im Einzelfall sein mag. Selbstverständlich sind Grundgehorsam und das Folgen-Wollen unverzichtbar.