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Alle angenommen!

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Kirrungstonnen im Praxistest:
Seit August 2003 sind im WILD UND HUND-Testrevier vier Kirrungstonnen eingesetzt.
Ein Jahr danach ziehen wir Bilanz, was die Produkte im Reviereinsatz unterscheidet.

 

Unsere Prüflinge (von links): „Beschäftigungstrommel“ der Heinz Grones GmbH, „Kieferle’s Futtermeister“, „Original Sauenkreisel“ von Frankonia Jagd und die „Sautrommel“ von Alljagd

Von Markus Wörmann

Die Ausgangsbedingungen waren für die vier Tonnen gleich: Sie wurden auf angenommenen Kirrungen eingesetzt. Es wunderte uns daher nicht, dass drei „Fremdkörper“ bereits nach drei Wochen zumindest vereinzelt genutzt wurden. Einzig die große „Beschäftigungstrommel“ von Grones fand erst nach gut sieben Wochen die Zustimmung der Wutzen. Da wir die Trommel nicht ebenerdig sondern an einem Hang auslegten, war sie für die weniger kompakten Frischlinge vermutlich zu schwer. Nach den anfänglichen Berührungsängsten überzeugte die Grones-Beschäftigungstrommel im Einsatz. Der eingestellte Dosiermechanismus aus rostfreien Materialien zeigte keine Fehlfunktionen und konnte auf eine geringe Menge fixiert werden. Diese Tatsache, eine gedeckte Farbe aber vor allem die sehr robuste Ausführung inklusive Kette und Erdanker rechtfertigen den stolzen Preis von 143 Euro. Dass ein mitgeliefertes Werkzeug zum Öffnen der Trommel benötigt wird, fiel kaum negativ auf. Durch das 70-Liter-Volumen stand ein Nachfüllen nur in größeren Intervallen auf dem Plan.

Die preiswerteste Variante im Test

„Kieferle’s Futtermeister“ hat sich nicht nur durch die leuchtend blaue Farbe von den anderen unterschieden. Die Tonne war auch immer als erste geleert, da das Holzpendel einen recht großen Spielraum hatte. Mit 35,50 Euro ist er der günstigste Testteilnehmer. Allerdings ist der Lieferumfang auf 30-Liter-Tonne und Pendel inklusive Stopper begrenzt. Für ein Untergestell oder eine Aufhängung muss der Käufer selber sorgen. Ist der „Futtermeister“ einmal montiert, lässt er sich schnell und einfach befüllen.

Handhabung in der Praxis erfolgreich

Der „Original Sauenkreisel“ von Frankonia Jagd überzeugte vor allem auf Grund seiner guten Nachfüllbarkeit – ob bei Frost oder Hitze. Durch die Verwendung von unterschiedlichen Materialien des Deckels und der Verschraubung ließ sich der Kreisel immer gut öffnen. Und zwar nur von uns – die Sauen konnten ihn nicht aufdrehen. Allerdings knackte das Wild den Deckel auf andere Weise (siehe Bild). Eine Zerstörung durch Personen konnten wir ausschließen. Frankonia übersandte uns daraufhin kostenfrei Ersatz. Bei Verlust oder Defekt durch unsachgemäße Behandlung werden 11,95 Euro berechnet.

Durch die 20 Zentimeter große Öffnung des Sauenkreisels ließ sich das Kirrgut von maximal 25 Kilogramm sehr gut nachfüllen. Bedingt auch dadurch, dass der Kreisel stabil auf die Unterseite gestellt werden kann. Die insgesamt zwölf Kirrlöcher sind mit Messing-Fassungen gegen Nager versehen. Durch die 15 Millimeter großen Öffnungen wird im Verhältnis viel Kirrgut pro Umdrehung ausgegeben. Der Hersteller hat dies ebenfalls erkannt. Frankonia bietet im neuen Katalog für 8,95 Euro ein Dosierset an, das die Menge verringern soll. Der Original Sauenkreisel kostet jetzt bei Frankonia inklusive ummanteltem Drahtseil (ca. 1 Meter) und stabilem Volleisen-Erdanker (ca. 45 Zentimeter) 89,95 Euro (ohne Dosierset).

Ein Modell mit ideenreichen Details

Der vierte Testteilnehmer wurde von Alljagd zur Verfügung gestellt. Die Sautrommel in Terrakotta-Farbe passte sich am besten der Landschaft an. Auf der von Sauen zertretenen und aufgewühlten Kirrung fiel sie erst bei näherem und genauem Hinsehen auf. Die drei hohen Schutzstollen verhindern den direktenKontakt der Öffnungen mit dem Boden. Allerdings sind diese runden Erhebungen von innen hohl, so dass sich sowohl Kirrgut als auch Feuchtigkeit und Schmutz darin ablagern und bei normalen Drehbewegungen dort verbleiben. Die Öffnungen sind mit Metallösen verstärkt und haben eine optimale Größe von etwa einem Zentimeter. Der integrierte Einfülltrichter mit leicht drehbarem Verschluss ist eine gute Erfindung. Allerdings braucht man ein wenig Geduld, bis der Mais durch die beiden kleinen Viertelkreise gerieselt ist. Durch die abgerundete Unterseite der Trommel steht sie beim Befüllen immer schräg oder muss von einer Person gerade gehalten werden. Der Vorteil ist, dass die Trommel selbst beim wildesten Aufwerfen durch die Sauen immer auf die Seite fällt, und somit Mais ausgibt. Die Sautrommel fasst zirka 25 Kilogramm Mais. Inklusive etwa zwei Meter beißfestem Kunstfaserseil und Steck-Erdanker kostet sie bei Alljagd 95 Euro.

 

 


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