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Haar- und Federwildschleppe – Sicher finden, sauber bringen

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Wie man seinen Jagdhund erfolgreich auf der Schleppe ausbildet, zeigt Revierjagdmeister Sascha Schmitt.

Titelbild
Foto: Sascha Schmitt
Bevor es an die Schleppenarbeit gehen kann, muss der Jagdhund bereits einiges in der Apportierausbildung erlernt haben. Jegliches Haar- und Federwild muss zu diesem Zeitpunkt absolut zuverlässig aufgenommen, sauber zugetragen und erst auf Befehl korrekt ausgegeben werden, ohne dass eine Korrektur im Ablauf seitens des Hundeführers nötig ist.


Dreier Bilder
Anlegen des Anschusses: Zuerst wird mit den Stiefelhacken eine Bodenverwundung ergestellt, danach etwas Wolle des Schleppkaninchens auf den Anschuss gezupft. Zuguterletzt wird das Kaninchen darüber gerieben.
Erst wenn die grundlegenden Ausbildungsschritte vom Vierläufer verstanden und vor allem korrekt ausgeführt werden, erfolgt der Schritt zu weiterführenden und komplexeren Ausbildungsbereichen. Diesen Grundsatz sollte sich jeder Abrichter insbesondere im Interesse seines Hundes verinnerlichen. Zeigt sich auf der Schleppe ein Ausbildungsmangel, muss dieser sofort abgestellt werden. Gerade dann, wenn der Vierläufer das Aufnehmen desausgelegten Wildes verweigert, Wild knautscht oder nicht auf dem direkten Wege zu seinem Führer zurückkehrt und das saubere Vorsitzen mit dem im Fang gehaltenen Beutestück nicht funktioniert. Sollte dabei ein gewisser Zwang eingesetzt werden, muss darauf geachtet werden, dass dabei ausschließlich neutrale Apportiergegenstände und niemals Wild oder Wildteile als Bringgegenstand verwendet werden. Andernfalls könnte der Hund das Wild mit dem Zwang verknüpfen und in Zukunft das Apportieren vehement verweigern.
Ich bekam einmal eine junge Deutsch-Kurzhaar-Hündin in Abrichtung, die bei ihrem Besitzer das Bringen von Haarwild komplett verweigerte, während sie jegliches Federwild freudig und absolut sicher zutrug. Kam aber Haarwild ins Spiel, reagierte der sonst sehr arbeitsfreudige Vierläufer geradezu panisch und stellte jegliche Kooperation ein. Nach einigen Telefonaten mit dem Besitzer kam dann heraus, dass er mit der noch sehr jungen Hündin Starkzwang am frisch toten Hasen durchgeführt hatte. Ohne jegliche Grundausbildung hatte er von ihr verlangt, dass sie einen Hasen aufnehmen und zutragen sollte, wobei sie mit der Koralle traktiert wurde. Diese rohe und absolut sinnlose Vorgehensweise hatte zur Folge, dass es bei der Hündin zu einer Fehlverknüpfung kam.
Durch das komplette Wiederholen der Apportierausbildung und unheimlich viel Geduld, konnte die Hündin von ihrem Fehlverhalten kuriert werden. Eindrucksvoll stellte sie dies später sowohl auf Prüfungen als auch in der Jagdpraxis unter Beweis. Dieses Beispiel zeigt, dass systematisch aufgebaute Ausbildung nicht durch rohe Gewalt ersetzt werden kann.
Bevor es an das Legen der ersten Schleppen geht, müssen jedoch erst einige Hilfsmittel vorbereitet werden. Um die Schleppe sauber ausarbeiten und vor allem auch den Hund korrigieren zu können, sollte der Verlauf der Schleppe markiert werden. Dazu eignen sich frische Laubholzstäbe, die zur besseren Sichtbarkeit am oberen Ende entrindet wurden. Es genügt, wenn am Anschuss und dann alle 50 Meter ein Stab im Verlauf der Schleppe seinen Platz findet. Nach jeder Schleppenarbeit werden die Markierungen wieder eingesammelt. Zum Ziehen des Schleppwildes eignet sich ein Stück Wäscheleine. Die Schnur wird so abgelängt, dass sich an beiden Enden eine Schlaufe knoten lässt und das zu schleppende Wild den Boden berühren kann. An der einen Schlaufe wird das Wild befestigt. Die andere dient als Handgriff und ermöglicht so bequemes Ziehen.
Die ersten Schleppen sollte der Hund noch an der langen Leine arbeiten. Letztere lässt sich ebenfalls aus einem 10 bis 15 Meter langen Stück Wäscheleine mit innenliegender Stahlseele und einem stabilen Karabinerhaken herstellen. Als Schleppwild werden frische, ausgewachsene Hasen oder Kaninchen verwendet. Zu kleines Schleppwild verleitet gerade den großrahmigen Vorstehhund dazu, sich einen falschen Griff anzugewöhnen. Der korrekte Griff beim Tragen von Wild ist immer der Rückengriff – nur er ermöglicht dem Vierläufer, dass Wild im Fang auszubalancieren und auch über weitere Distanz zu tragen. Schlechte Griffe führen bei Prüfungen zu Abzügen in „der Art des Bringens“ und in der Praxis zu entwertetem Wild. Sie sind deswegen bereits in der Abrichtung konsequent und penibel zu unterbinden.

 


Der Schleppenverlauf
Der Schleppenverlauf wird mit Holzstöcken markiert. Am Ende wird das Wild mit dem Rücken nach oben ausgelegt, um dem Hund einen mittigen Griff anzugewöhnen.
Zur Federwildschleppe eignet sich am besten die Stockente. Nicht zuletzt, weil sie auch bei der Wasserarbeit genutzt werden kann. Vor allem aber hat sie den Vorteil, dass ihr Gefieder nicht nur gut gefettet ist, sondern auch fest sitzt. Selbst wenn die Schleppe in einer triefnassen Grasfläche gelegt wird, verliert die Ente keine Federn. Gerade Tauben eignen sich deshalb überhaupt nicht als Schleppwild, denn sie sehen bereits nach wenigen Schleppen aus, als seien sie für den menschlichen Verzehr gerupft worden.
Besonderes Augenmerk gilt auch der Auswahl des Schleppengeländes: bei den ersten Arbeiten sollten keine Hindernisse wie Hecken, Gräben oder Zäune dem Vierläufer das Halten der Schleppspur erschweren. Besonders eignen sich kürzer bestandene Wiesenflächen und Stoppelfelder, auf denen die Schleppe in voller Länge ohne Bewuchswechsel gelegt werden kann.

 


Zu Beginn
Zu Beginn der Ausbildung wird der Vierläufer an der Leine geführt.Foto. Sascha Schmitt
Im weiteren Verlauf der Ausbildung muss immer weniger auf die Eignung des Geländes geachtet werden. Am Ende der Schulung darf sich der Hund weder durch wechselnden Bewuchs noch durch Hindernisse vom Ausarbeiten der Schleppe abhalten lassen. Doch gilt auch dabei, sich stets vom Einfachen zum Schweren empor zu arbeiten. Aus diesem Grund sollten die Schleppen zu Beginn nur im Feld gelegt werden. Erst nach bestandener Herbstzuchtprüfung wird die Haarwildschleppe auch im Wald gearbeitet, wie sie schließlich auch auf der Verbandsgebrauchsprüfung (VGP) geprüft wird.
Wichtig ist auch, dass in regelmäßigen Abständen das Schleppengelände gewechselt wird. Wer regelmäßig die Schleppe an einem markanten Geländepunkt enden lässt, muss sich nicht wundern, wenn sein Hund vom Anschuss aus im gestreckten Galopp dorthin eilt, wo schon zum x-ten Male die Beute abgelegt wurde, ohne die Schleppe nasenmäßig zu erfassen. Hunde können sich sehr gut Orte merken, an denen sie bereits erfolgreich waren und suchen diese sofort auf.
Jede Schleppe beginnt mit einem vernünftig gestalteten Anschuss! Dieser wird so angelegt, dass die Schleppe mit dem Wind verläuft. Nur so wird erreicht, dass der Vierläufer die Schleppe mit tiefer Nase arbeitet. Um den Anschuss herzurichten, wird mit dem Stiefel eine Bodenverwundung erzeugt und das Schleppwild mehrfach über diese Stelle gerieben. Zusätzlich wird etwas Bauchwolle des Kanins gezupft und darauf gelegt.
Bei der Federwildschleppe kann der Anschuss mit ein paar Daunen versehen werden. Anschließend wird auch der Anschuss mit einem Markierungsstab gekennzeichnet. Von diesem Ausgangspunkt wird die Schleppe gezogen und alle 50 Meter mit einem Stab markiert.

 


Erst
Erst bei der freien Verlorensuche wird ein Durchlaufseil beim Ansetzen des Hundes verwendet.Foto: Thore Wolf
Die ersten Schleppen sollten auf den ersten 100 Schritt möglichst gerade verlaufen, damit der unerfahrene Vierläufer die Möglichkeit bekommt, sich auf der Schleppe einzubögeln und festzusaugen. Die Prüfungsordnungen des Jagdgebrauchshundverbands (JGHV) schreiben zwei Winkel vor. Diese sollten anfangs möglichst stumpfwinkelig gelegt werden, um dem Hund das Halten der Schleppspur zu erleichtern.
Der Schwierigkeitsgrad sollte auch dabei langsam gesteigert werden. Rechte Winkel bringen häufig unkonzentrierte Hunde dazu, ihr Tempo zu drosseln, um den Anschluss nach dem Winkel wieder zu finden. Am Ende der Schleppe werden mit dem Schleppwild einige große Kreise am Boden gezogen, in deren Zentrum das Stück platziert wird. Dies hat den Effekt, dass Wittrung verstärkt wird und der Vierläufer das ausgelegte Stück zu Beginn seiner Ausbildung schneller findet.
Zu Beginn der Ausbildung sollte der Hundeführer alle Schleppen selbst legen, da seine Wittrung dem Hund vertraut ist. Vielen Vierläufern fällt es leichter, die Spur ihres eigenen Herrn zu halten. Wurden diese Arbeiten erfolgreich ausgeführt, können die Schleppen von einem Helfer gelegt werden.
Im Gegensatz zur Schweißfährte braucht die Schleppe keine Stehzeit. Vielmehr wird mit der Übung sofort nach dem Legen begonnen. Keinesfalls darf dabei hektisch vorgegangen werden. Vor der Arbeit muss der Hund die Möglichkeit gehabt haben, sich zu lösen und auszulaufen. Andernfalls wird es ihm schwer fallen, die nötige Konzentration aufzubringen.

 


Das Wild
Das Wild sollte an einer ausreichend langen Schnur befestigt werden.Foto: Sascha Schmitt
Im Gegensatz zur Schweißfährte braucht die Schleppe keine Stehzeit. Vielmehr wird mit der Übung sofort nach dem Legen begonnen. Keinesfalls darf dabei hektisch vorgegangen werden. Vor der Arbeit muss der Hund die Möglichkeit gehabt haben, sich zu lösen und auszulaufen. Andernfalls wird es ihm schwer fallen, die nötige Konzentration aufzubringen.
Mit einer Feldleine ist es möglich, den Hund auf der Schleppe zu korrigieren und zu unterstützen. Zusätzlich muss der angeleinte Vierläufer das Arbeitstempo seinem Herrn anpassen. Gerade bei stürmischen Hunden fördert dann das Halten an der Leine die Konzentration. Es erzieht den Hund zum tatsächlichen Spurarbeiter, der konzentriert und in mäßigem Tempo die Schleppe ausarbeitet.
Dem Hund wird eine möglichst breite Halsung angelegt, an der die Feldleine eingehakt wird. Unter Wind wird der Azubi nun abgelegt und der Anschuss für ihn sichtbar durch den Abrichter untersucht. Damit wird das Interesse des Hundes geweckt. Anschließend wird er „bei Fuß“ zum Anschuss geführt. Auch dabei ist wichtig, dass das Ablegen und der allgemeine Gehorsam schon gefestigt sind. Das Ritual des Ablegens am Anschuss sollte künftig bei jeder Schleppe zelebriert werden. Zusätzlich gibt es dem Hund die Möglichkeit, sich auf das Bevorstehende einzustellen. Für nervöse oder hektisch veranlagte Hunde eine gute Chance, sich zu beruhigen.
Mit relativ kurzer Leine darf der Vierläufer nun den Anschuss bewinden, wobei er für sein Interesse gelobt wird. Das Lob muss dem Naturell des Schützlings angepasst werden. Ein schüchterner, zögerlicher Hund muss gewiss eher animiert und aufgemuntert werden als ein temperamentvoller Draufgänger, bei dem dies eher deplatziert wäre. Solch ein Hans-Dampf muss ruhig und bestimmt angesprochen werden, um nicht noch Öl in die heiß lodernde Flamme seines Wesens zu gießen.
Nimmt der Hund die Spur auf das Kommando „Such verloren, Apport“ auf, folgt ihm der Führer im mäßigen Tempo und lobt ihn leise. Der Hund soll lernen, sich nach seinem Herrn zu richten. Stramm im Riemen liegen darf er, seinen Führer wie ein Fähnlein hinter sich her ziehen ist aber tabu.
Wird der Hund zu schnell, wird er abgelegt.  So lange, bis sich sein Gemüt wieder abgekühlthat. Danach wird er zum Weiterarbeiten animiert. Das Ablegen wird dabei so oft durchgesetzt, bis der Hund verstanden hat, dass er nicht die Geschwindigkeit bestimmt. Genauso wird verfahren, wenn ein Hase neben der Schleppe aufsteht und der Zögling ihn verfolgen möchte. Das Ablegen auf der Schleppe ist gleichzeitig eine gute Vorbereitung auf die Schweißarbeit. Auch dort muss der Hund sich disziplinieren und wird zur Beruhigung abgelegt.

 


eindeutige Gesten
Eindeutige Gesten, wie das Rudern mit den Armen, ermuntern den Hund zum zügigen Herankommen.Foto: Sascha Schmitt
Viele Hundeführer legen die ersten Schleppen bewusst kürzer, als es in der Prüfungsordnung vorgegeben wird. Dadurch wollen sie dem Vierläufer die Arbeit zu Beginn der Ausbildung erleichtern. Mit Sicherheit ist dieser Grundgedanke nicht verkehrt, aber er ist nicht zu Ende gedacht: Auf einer 50 Meter langen Schleppe muss sich der Vierläufer nicht großartig konzentrieren. Durch die geringe Länge der Arbeit bleibt auch nur wenig Zeit, um den Hund zu korrigieren.
Viel besser ist es, direkt mit der vollen Prüfungsdistanz zu beginnen. Somit ergeben sich auf den 300 Metern der Haarwildschleppe meist genug Gelegenheiten, um den Hund zu beeinflussen. Der Vierläufer bekommt im Gegenzug ausreichend Möglichkeiten, sich nach einer Korrektur zu verbessern und die Arbeit erfolgreich abzuschließen. Im weiteren Verlauf der Ausbildung ist es durchaus sinnvoll, die Schleppenlänge zu variieren: Wenn es das Gelände hergibt, kann man auch einmal eine Schleppe von 1 000 Metern arbeiten.
Nähert sich das Gespann dem ausgelegten Wild, wird es interessant. Jetzt muss der Abrichter auf der Hut sein und sofort situationsgerecht reagieren. Kommt der Hund ans Wild und nimmt es sofort auf, wird er dafür gelobt. Hund und Führer laufen gemeinsam zum Anschuss zurück. Erst dort darf der Vierläufer die Beute auf Befehl ausgeben. Damit wird erreicht, dass sich der Hund angewöhnt, sofort nach Aufnehmen des Stückes zurückzukehren. Dieses Prozedere wird so lange praktiziert, bis der Vierläufer die Schleppe frei arbeiten darf.
Komplizierter wird es, wenn der Hund das Wild nicht sofort aufnimmt. Keinesfalls lässt man ihn dann das Stück ausgiebig bewinden oder umkreisen. Je länger sich der Hund untätig am Wild befindet, desto unwahrscheinlicher wird es, dass er es überhaupt aufnimmt. Ist zu erkennen, dass der Hund das Stück nicht greifen will, ertönt sofort das Kommando „Apport!“. Der Befehl kann in dieser Situation durchaus mit Schärfe und Nachdruck erteilt werden.
Nimmt er das Wild dann immer noch nicht auf, wird die Arbeit abgebrochen. Nun geht es wieder zwei Stufen zurück: Am neutralen Apportierbock bekommt der Hund eine „Nachschulung“ im Apport. Keinesfalls darf in dieser Situation am Wild mit Zwang gearbeitet werden, um eine Fehlverknüpfung von Zwang und Wild zu vermeiden.
Wie viele Schleppen an der langen Leine gearbeitet werden müssen, bevor  der Hund frei arbeiten darf, hängt stetsvon seinem Können ab. Ich persönlich arbeite meine Hunde sehr lange an der Feldleine ein. Dies hat mehrere Vorteile: Der Hund bleibt über einen längeren Zeitraum kon trollierbar und es können sich keine gravierenden Fehler einschleichen. Je nach Hund sollten 20 bis 30 Schleppen an der Feldleine gearbeitet werden. Funktionieren diese auch unter erschwerten Bedingungen, darf der Hund frei arbeiten. Treten dann Probleme auf, wird der Hund sofort wieder an der Leine geführt.
Die gesamte Zahl der Schleppen ist nicht nur von Hund zu Hund verschieden, sondern auch von Abrichter zu Abrichter. Jeder Führer hat eigene Vorstellungen, wie sein Hund arbeiten muss. Während sich die meisten an der Prüfungsordnung orientieren, haben erfolgreiche Ausbilder ihre eigene Philosophie. Sie exerzieren die einzelnen Schritte mit großer Akribie und achten dabei auf Feinheiten, die vielen anderen Hundeführern gar nicht auffallen.
Wichtig ist, dass der Vierläufer nicht mit den Schleppen überhäuft und überfordert wird. Mehr als ein bis zwei Arbeiten an zwei bis drei Tagen in der Woche sollten es keinesfalls sein. Stagnieren die Übungsfortschritte, ist es sogar sinnvoll, eine komplette Woche mit diesem Schulungsfach zu pausieren.
Bei der freien Arbeit wird der Hund ebenfalls am Anschuss abgelegt und das bereits beschriebene Ritual abgehalten. Angesetzt wird der Adlatus nun mit der kurzen Durchlaufleine. Sein Abrichter folgt ihm auf den ersten Metern, bis er sicher ist, dass der Hund die Duftspur aufgenommen und sich festgesaugt hat. Nun gibt er das Kommando „Such verloren, Apport!“ und lässt den Vierläufer frei.
Sollte der Hund während der Arbeit an Wild kommen und es hetzen, wird versucht, ihn sofort ins „Down“ zu trillern. Scheitert dies, kann man nur geduldig auf seine Rückkehr warten. Oft kommt es sogar vor, dass der Hund von der Hatz zur Schleppe zurückkehrt, diese ausarbeitet und das Wild seinem Führer zuträgt. Nun bleibt dem Abrichter nichts anderes übrig, als sich über den Hund zu wundern und ihn ausgiebig zu loben. Jeglicher Tadel wäre nun kontraproduktiv. Kehrt der Hund jedoch leer zurück, wird er sofort an die Feldleine genommen und neu angesetzt. Versucht er nun auf die Fluchtfährte des gehetzten Wildes zu changieren, wird er sofort ins „Down“ getrillert und mit allem Nachdruck zum weiteren Ausarbeiten der Schleppe animiert.

 


Am ende
Am Ende soll der Hund korrekt vorsitzen und auf Befehl ausgeben. Dann folgt das Lob.Foto: Sascha Schmitt
Kommt der Vierläufer mit dem Schleppwild zurück, macht sich der Hundeführer deutlich bemerkbar und lockt den Vierläufer heran. Winken, mit den Armen rudern oder rückwärts gehen, haben sich dabei bestens bewährt. Dem Hund erleichtert es überdies, seinen Herrn zu erkennen.
Auf Prüfungen sollte der Hundeführer immer abseits der Korona stehen und sich dem zurückkehrenden Hund frühzeitig zu erkennen geben. Kommt der Hund ohne Wild zurück, lässt man ihn erst einmal herankommen und leint ihn völlig neutral an. Ihn zu bestrafen könnte gehörig nach hinten losgehen, weil der Hund die Strafe mit dem Herankommen verknüpfen könnte. Besser ist es, den Hund an die Feldleine zu nehmen, um gemeinsam mit ihm die Schleppe zu arbeiten. Dabei dürfen Kommandos und Korrekturen ebenso wie Lob bei erfolgreicher Arbeit nun ruhig heftiger ausfallen.
Während der gesamten Ausbildung darf es nicht vorkommen, dass der Hund das geschleppte Stück nicht bringen muss. Egal wie lange es auch dauert, der Hund muss das Wild aufnehmen und es am Anschuss seinem Herrn ausgeben. Nach jedem Versagen bei der freien Arbeit müssen wieder mehrere Schleppen an der langen Leine exerziert werden. Wichtig für die Vorbereitung auf die Prüfung ist gerade für Hundeführer, die immer alleine üben, dass sie zu einigen Übungseinheiten ein paar Begleitpersonen kommen lassen, die dann die Richtergruppe und Korona simulieren. Im Idealfall werden noch fremde Hunde mitgeführt. So wird der Vierläufer an die Anwesenheit von Zuschauern gewöhnt und man ist vor bösen Überraschungen am Prüfungstag gefeit.

 

 


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