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Jagdfieber senken

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Jagdfieber

JAGDFIEBER SENKEN
Der Bock steht breit. Zum Jagderfolg
ist es nur noch ein klitzekleiner
Schritt. Aber das Absehen tanzt auf
dem Wildkörper hin und her:
Jagdfieber! Wie Sie es in den
Griff bekommen, zeigt
Dr. Michael Frowein.

Fast jeder Jäger wurde in seinem Leben schon einmal vom Jagdfieber ergriffen. Grundsätzlich ist es nichts Schlimmes und gehört in Maßen zu der Jagd dazu. Je nach
Persönlichkeitstyp ist das Jagdfieber aber mehr oder weniger stark ausgeprägt. Ebenso
kann es durch die jeweilige Situation oder die persönliche Tagesform beeinflusst werden. Zum Problem wird das Jagdfieber erst, wenn dadurch ein korrektes Ansprechen des Wildes, das Einschätzen eines sicheren Umfeldes und guten Kugelfangs sowie die sichere Handhabung der Waffe und die Schussabgabe beeinträchtigt werden.

  1. So entsteht Jagdfieber

Die bevorstehende Erlegungssituation löst eine Instinktreaktion im Menschen aus, bei der Angst und Angriff nah beieinanderliegen. In diesem Spannungsverhältnis reagiert der Körper in Sekundenschnelle mit dem Ausschütten der Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin. Blutdruck und Puls steigen sprunghaft an, die Atmung wird beschleunigt, Blutgefäße verengen, die Muskelspannung erhöht sich. Der Körper ist in Alarmzustand versetzt. Außengeräusche und Umgebung werden vermindert wahrgenommen (Tunnelblick). Tief in uns verwurzelt ist jetzt alles auf die Abwehr eines „imaginären“ Gegners beziehungsweise auf die Flucht vor der Gefahr fokussiert. Da diese aufgebaute Energie nicht sofort zur Entladung kommt, stellen sich Zittern und Schweißausbruch begleitend ein. Die Spanne der anschließenden Reaktionen kann von einer Handlungsunfähigkeit bis hin zur unkontrollierten Überreaktion reichen. Übermäßiges Jagdfieber kann die Koordination zwischen Auge und Hand deutlich reduzieren.  Stecherabzüge sind dabei ein besonderes Sicherheitsrisiko. Eine ungefährliche Kontaktaufnahme mit dem Abzug und das anschließende kontrollierte Abziehen sind nur schwer möglich. Außerdem sind Stecher häufig die Ursache für starkes Mucken. In diesem Zusammenhang kann ein Stecher zu einem erheblichen Stressfaktor werden, der bei den heute ausgezeichneten Direktabzügen völlig unnötig ist.


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