Der Verein „Wildes Bayern“ hat angesichts des hohen Abschussplans für die Gams in der bayerischen Kürnach (WuH berichtete) eine Gamsrettungskampagne gestartet. In Kempten ließ der Verein mit Unterstützung des örtlichen Kreisjagdverbands seit dem 25. Oktober großformatige Plakate aufhängen mit der Schlagzeile „Die Gämse stirbt – und Du schaust zu!?“.
Der Verein „Wildes Bayern“ möchte die Gams in der Kürnach schützen.
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Die Unterzeile informiert, dass dort seit dem 1. August eine international geschützte Tierart ausgerottet werde. Parallel dazu startete der Verein im Internet eine Petition, die mit 25 000 Unterschriften erreichen will, dass der Abschussplan ausgesetzt und der Bestand der Wildart in der Kürnach überhaupt einmal erfasst wird. „Ich wünsche mir einfach, dass man sich an bestehende Gesetzte hält und auch Wildtieren wie der Gams ein Lebensrecht zugesteht“, so die Wildbiologin Dr. Christine Miller von „Wildes Bayern“.
Angesichts des Konflikts hatte es am 17. Oktober eine Ortsbegehung unter Regie des Landratsamts Sonthofen gegeben, bei der die Erhaltung der Gams im Kürnach-Gebiet als Ziel formuliert wurde. Ein Anstieg des rund 60 bis 100 Stücke umfassenden Bestandes sei nicht gewünscht. Laut Jagdbehörde ist von solch einem Anstieg aber auszugehen. Jann Oetting, Leiter des Forstbetriebs Sonthofen des Unternehmens Bayerische Staatsforsten, kündigte als Kompromissvorschlag an, die Gams in diesem Jahr nicht bei Drückjagden, sondern nur bei der Einzeljagd erlegen zu lassen. Der Abschussplan von 28 Stück bleibt aber erhalten. Laut Jagdbehörde wurden bis zum 5. November drei Stücke erlegt. Die Petition von „Wildes Bayern“, die bislang rund 1 000 Personen unterzeichnet haben, findet sich im Internet unter: www.gaemsenretter.de. vk